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AUGE/UG-Paiha: Präsentiertes Arbeitsmarktpaket vielversprechend aber Umsetzungsdetails und Klimagerechtigkeit entscheidend

Als „vielversprechend“ bezeichnet Klaudia Paiha, Bundessprecherin der Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen, das nach dem heutigen Ministerrat präsentierte Arbeitsmarktpaket. Jetzt komme es auf die Details an.

Bei entsprechender Umsetzung könnten die als „Corona Arbeitsstiftung“ bezeichneten Massnahmen zu Ausbildung, Um- und Weiterqualifizierung die notwendigen Antworten auf die aktuellen Krisen sein: „Die richtige Aus- und Weiterbildung ist eine Voraussetzung für den Umstieg auf klimagerechte Produktion und Arbeitsplätze. Die Verantwortung dafür nicht allein den ArbeitnehmerInnen zu überlassen, ist ein wesentliches Element eines gerechten Überganges auf ein CO2-armes Wirtschaften. Damit wird erfreulicherweise eine Forderung des Klima-Corona-Deals umgesetzt, den auch wir unterstützt haben.“ Eine optionale Berufsorientierung und die Begleitung der Weiterbildung durch ein persönliches Coaching sind begrüssenswert, wenn sie Ängste nehmen und eigene Potentiale heben und einen guten Einstieg in die veränderte Arbeitswelt ermöglichen.

Ebenso bietet das neue Kurzarbeitsmodell doppelte Chancen: Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig eine Umorientierung auf klimagerechtes Wirtschaften. Es wird in den Kurzarbeitsvereinbarungen darauf zu achten sein, dass beides möglicht wird.

Begrüsst wird von Paiha auch das geförderte Corona Arbeitszeitmodell: „ Als individuelle Arbeitszeitreduktion kann es zwar nicht so arbeitsplatzwirksam werden wie eine generelle Arbeitszeitverkürzung, ist aber in Verbindung mit verpflichtender Neueinstellung ein Schritt Richtung Arbeit fair-teilen. Insbesondere wird darauf zu achten sein, dass von den Neueinstellungen verstärkt Frauen profitieren, um es nicht zu einem reinen Modell für gut verdienende Männer werden zu lassen.“ Auch Fragen der rechtlichen Absicherung und betrieblichen Organisation seien entscheidend für eine arbeitnehmerInnengerechte Umsetzung.

„Dem Paket fehlen noch die generelle Anhebung des Arbeitslosengeldes und konkrete Beschäftigungsinitiativen, vergleichbar mit der Aktion 8.000 der 80er-Jahre. Da erwarten wir weitere Schritte im Herbst, um erwerbsarbeitslose Menschen abzusichern und Perspektiven zu geben. Insgesamt aber gibt das präsentierte Paket Grund zur Hoffnung – hoffen wir, dass seine Umsetzung dem gerecht wird!“

AUGE/UG-Paiha: Sozial-ökologischer Umbau der Wirtschaft gefordert

Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen unterstützen Klima-Corona-Deal

In einem breiten Bündnis aus mehr als 500 WissenschafterInnen und 94 Organisationen fordert die AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen einen „Klima-Corona-Deal“ zur sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft. Bundessprecherin Klaudia Paiha: „Corona-Rettungspakete müssen auch Klima-Rettungspakete sein! Ein Zurück zum Wirtschaften in alter Form führt uns schnurstracks in die nächste Krise – und die zerstört nicht nur Arbeitsplätze, sondern dauerhaft auch Lebensgrundlagen“.

In diesem Sinne fordert der Klima-Corona-Deal eine Verknüpfung der Corona-Hilfs- und Konjunkturpakete mit der Erreichung des 1,5 Grad-Ziels aus dem Pariser Klimaabkommen. Gleichzeitig müsse die Zukunft der Menschen durch Begleitmaßnahmen zur entsprechenden Qualifizierung und Beschäftigungsinitiativen für Arbeitslose und ArbeitnehmerInnen gesichert werden. Um soziale Verwerfungen zu vermeiden, sei es wichtig, so Paiha, die Belegschaftsvertretungen in die Erstellung von Dekarbonisierungs-Roadmaps der Betriebe einzubeziehen und die globale Dimension zu berücksichtigen.
„Eine sozial-ökologische und nachhaltige Transformation unseres Wirtschaftssystems muss auch weg vom Wachstumsgedanken, hin zu echter Daseinsversorgung“, so Paiha. Insofern gelte es, die öffentliche, soziale und klimafreundliche Infrastruktur auszubauen, von Kinderbetreuung über Bildung, Mobilität und Gesundheit bis hin zur Pflege. „Und sie wird auf längere Sicht auch nicht um eine sozial-ökologische Steuerreform herumkommen, die Arbeit und ArbeitnehmerInnen entlastet, Vermögen, Kapitaleinkommen, Erbschaften, Umwelt- und Ressourcenverbrauch sowie fossile, klimaschädigende Energieträger höher besteuert“, so Paiha weiter.

Abschließend zitiert Paiha die ehemalige Generalsekretärin des Weltklimarats IPCC, Renate Christ, die ebenfalls eine Unterstützerin des Klima-Corona-Deals ist: “Die Pandemie hat schonungslos eine Reihe von Schwachstellen in unserer Gesellschaft offengelegt. Sie hat aber auch gezeigt, dass sich nachhaltige Lebensformen gerade in dieser Zeit bewähren. Konsequente Umsetzung der Klimaziele erfordert Transformation im Energiesektor, Verkehr und vielen anderen Bereichen. Wir dürfen jetzt nicht die Fehler nach der Finanzkrise wiederholen, wo nach einer kleinen Reduktion der Treibhausgase ein sofortiger Wiederanstieg zu business-as-usual erfolgt ist. Jetzt haben wir die Chance zu einem Umbau statt einfach Wiederaufbau.”

Zum Klima-Corona-Deal

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