Ergebnisse zum Schlagwort: Gewaltprävention

Antrag 07 – Femizide stoppen!

der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen
zur 176. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien am 11. November 2021

Antrag mehrheitlich angenommen:
FSG, LP, FAIR, GLB, Kom.: ja
ÖAAB, FA, GA, ARGE, Türk-is: für Zuweisung

Antragsbehandlung im Ausschuss Frauen- und Familienpolitik

Die 176. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien möge beschließen:

  • Die Arbeiterkammer Wien fordert die Stadtregierung in Wien auf das Projekt SToP – Stadtteile ohne Partnergwalt finanziell zu unterstützen und in allen Stadtteilen umzusetzen.
  • Die Arbeiterkammer Wien strebt eine Kooperation mit STOP an und bietet zudem Schulungsangebot für Betriebsrät_innen zu sexueller Belästigung und Gewalt gegen Frauen an.

Seit Anfang des Jahres sind in Österreich 22 Frauen durch männliche Gewalt gestorben. Im europäischen Vergleich stehen wir an der traurigen Spitze, was Gewalt an Frauen angeht.
Am 21.10.2021, verzeichnete Österreich den 22. Frauenmord im Land. Bereits im Mai wurde von der Regierung ein Maßnahmenpaket für mehr Gewaltprävention und gegen Gewalt an Frauen geschnürt. Fast 25 Millionen Euro wurden dafür in Aussicht gestellt. Damals ging es gerade um den 9. Frauenmord, inzwischen sind wir bei der traurigen Nummer 22. Und das Jahr ist noch nicht vorbei. Dass das Maßnahmenpaket greift, ist noch nicht zu erkennen.
Sieht man sich die Zahlen der letzten Jahre an, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass noch weitere dazu kommen könnten. Im Jahr 2020 waren es 31, im Jahr 2018 als trauriger Rekord sogar 41. Damit ist Österreich an der Spitze der Länder im EU-Vergleich: Bei uns werden mehr Frauen als Männer ermordet. Täter sind dabei häufig Familienmitglieder, Partner, Ehemänner oder Ex-Partner.

Projekt StoP in Wien
Das Projekt StoP hat sich zum Ziel gesetzt, Gewaltbetroffene und soziale Netzwerke in Stadtteilen so zu stärken, dass Partnergewalt nicht mehr erduldet, verschwiegen, ignoriert oder toleriert wird.
Partnergewalt ist kein neues, aber immer noch ein sehr unsichtbares Thema. Jede 4. Frau in Deutschland erlebt laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2004 in einer Partnerschaft Gewalt. Jeder dritten Frau begegnet psychische Gewalt, wie zum Beispiel die extreme Kontrolle des Freizeitverhaltens durch den Partner. Fast jede siebte Frau wird Opfer sexueller Gewalt. Aber: Scham oder fehlende Informationen hindern Betroffene darüber zu sprechen, sich Hilfe zu holen oder die Polizei anzurufen. Wenn hier die aufmerksame und informierte Nachbarschaft Hilfe anbietet, wenn das Thema Partnergewalt öffentlich angesprochen wird, dann kann Gesundheit und Leben gerettet werden. Darum braucht es auch StoP in ganz Wien und nicht nur in wenigen Stadtteilen.

Vollversammlung Jänner 2019 – Antrag 5

Antrag 5

an die 15. Vollversammlung vom 31. 1. 2019 der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Bessere Bedingungen für Schutz vor Gewalt und für Gleichstellungsarbeit

Vertreterinnen der Gewaltschutzzentren haben schon Mitte des letzten Jahres, lange vor der jüngsten Häufung von Frauenmorden, von einem gravierenden Anstieg an Hochrisikofällen und Tötungsdelikten gesprochen und deutlich mehr Budget gefordert. Bekommen haben sie nicht viel mehr als die Inflationsabgeltung. Damit lassen sich die Angebote für den Gewaltschutz nicht ausweiten. Außerdem führen die Mehrausgaben auf der einen Seite zu Förderkürzungen bei Frauenorganisationen und –projekten mit anderen Schwerpunktsetzungen.

Die GREVIO-ExpertInnengruppe des Europarats, die die Umsetzung der sog. Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Österreich evaluiert hat, fordert schon 2017 dringend die Aufstockung des Budgets für den Gewaltschutz.

Die Bundesregierung muss das Rad nicht neu erfinden, sondern  es braucht Geld, um den Motor am Laufen zu halten, wie die InitiatorInnen des Frauenvolksbegehrens es formuliert haben.

Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark fordert die österreichische Bundesregierung und die Frauen- und Familienministerin auf,

  • das Budget für Gewaltprävention und Gleichstellungspolitik deutlich zu erhöhen,
  • für eine dauerhafte und ausreichende, verlässliche und kalkulierbare finanzielle  Absicherung aller Frauenberatungsstellen, Frauenservicestellen und Frauennotrufe zu sorgen,
  • spezialisierte Opferschutzeinrichtungen und Hilfsangebote wie z. B. Interventionsstellen für von Zwangsheirat oder von Frauenhandel betroffene Mädchen und Frauen oder Beratungsstellung für Opfer sexualisierter Gewalt und von Vergewaltigungen auszubauen und
  • Hürden abzubauen, die Frauen mit körperlichen oder kognitiven Behinderungen oder aufgrund ihres Aufenthaltstitels daran hindern, Beratungsangebote anzunehmen oder Schutz vor Gewalt zu suchen.

 

Für die Fraktion der AUGE/UG

Ursula Niediek

Fraktionsvorsitzende                                                                                       Graz, den 23. 1. 2019

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