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Am Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: Was Matthäus kann, kann Matilda schon lang!

Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB, AUGE/UG AK-Rätin

Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB, AUGE/UG AK-Rätin

Brennende Fürsorge für Familie, Freunde, Verwandte und am besten das ganze Dorf? Dafür sind Frauen immer noch hoch angesehen. Doch wenn es um das Brennen für eine Idee, eine Sache oder gar eine wissenschaftliche Fragestellung handelt, sieht die Sache immer noch düster aus.  

Bewerben sie sich um wissenschaftliche Positionen, dann werden sie trotz wörtlich gleichlautender Unterlagen als weniger qualifiziert gesehen. Und das ist wissenschaftlich erwiesen. Was für ein Zynismus! 

Und der Zynismus ist eine Effekt mit einem Namen: Matilda. Denn im Gegensatz zu Matthäus, der unsichtbare Qualitäten mitbringt, die sogar idente Worte gleich viel besser aussehen lassen, muss Matilda sich rechtfertigen überhaupt Interesse zu zeigen. Denn, würde sie nicht irgendetwas vernachlässigen? Ihre Talente zur Häuslichkeit sind zumindest in unserer Gesellschaft nicht mehr offiziell gottgegeben, aber immerhin noch natürlich oder zumindest kulturell unterstellt. Und wenn nicht, dann gibt es halt keine unterstützenden Strukturen, wenn sie das gleiche will wie Matthäus.  

Netzwerke um beruflich weiterzukommen, Netzwerke um das Privatleben zu meistern, die fehlen Matilda. Ja, was lässt sie auch fremdbetreuen? Das ist doch unnatürlich und asozial! Bei Matthäus kümmert es kaum jemanden, wenn er die Kinder oder die alten Eltern wenig sieht, geht er doch ganz in seiner Forschung auf. Dafür muss man schließlich schon Verständnis aufbringen! 

Genug Zynismus? Ok. Dann packen wir es doch mal richtig an: machen wir ernst mit Transparenz im Forschungsbetrieb, sanktionieren wir endlich richtig schmerzhaft Diskriminierungen an den Universitäten, ja im ganzen Bildungsbereich! Stellen wir das Recht auf Kinderbetreuung ab Ende des Mutterschutzes gesetzlich sicher! Bekämpfen wir jede Form von Gewalt endlich nachhaltig und mit aller Kraft: körperliche, psychische und strukturelle! Nehmen wir Geschlechtergerechtigkeit ernst, wenn wir reden, schreiben und darstellen, damit Frauen und Mädchen sichtbar werden, bei dem was sie tun! Dann wird es langsam aber sicher gerechter für Matilda werden.  

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