Ergebnisse zum Schlagwort: Pflegereform

Presseaussendung der AUGE/UG zu den weiteren Schritten der Pflegereform

Vera Koller, Landessprecherin der AUGE/UG Wien

Alle politischen Verantwortlichen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden

 „Denken Sie endlich die Bereiche Gesundheit, Soziales und Pflege zusammen, nur dann lässt sich der Kollaps vermeiden“ fordert Vera Koller, Landessprecherin der Alternativen, Unabhängigen und Grünen Gewerkschafter*innen in Wien die Bundesregierung auf. Mit der, letzte Woche- beschlossenen, Entlastungswoche Pflege wird ein weiterer Schritt in die falsche Richtung gesetzt. Schon jetzt zieht sich die Spaltung der Beschäftigten quer durch die Betriebe.

Nur im Zusammenspiel aller Bereiche und Berufsgruppen kann eine qualitativ gute Versorgung sichergestellt werden, die einen weit teureren Pflegebedarf minimiert. Die Ausweitung des Zweckzuschusses und der Entlastungswoche ist deswegen nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch für die Effektivität des Systems unverzichtbar.“ meint Vera Koller weiter.

Auch wir als Alternative, Unabhängige und Grüne Gewerkschafter*innen in Wien stehen daher hinter der Forderung unserer Dachorganisation, den Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB, nach einer umfassenden Reform des gesamten Gesundheits- Sozial- und Betreuungsbereichs.

Deshalb appellieren wir an die politisch Verantwortlichen:

Schluss mit dem gegenseitigen Abwälzen und den Schuldzuweisungen. Schluss mit dem Sparen im System. Wir fordern alle politisch Verantwortlichen, egal ob auf Bundes- oder Landesebene auf:

Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und zeigen Sie politischen Willen. Eine qualitativ hochwertige Gesundheits- und Sozialpolitik ist nicht umsonst zu haben, sie wirft auch keine Gewinne ab. Zeigen sie Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten und unser aller Versorgung und stehen sie zu einem qualitativ ausgezeichneten System.

Antrag 06 – Pflegereform

der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen
zur 178 Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien am 09. November 2022

Die 178. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien möge beschließen:

  • Die Arbeiterkammer Wien setzt sich für eine Ausdehnung der Gehaltszuschüsse auf alle Bereiche des Sozial- und Gesundheitssystems ein – Gesundheit, Soziales und Pflege.
  • Die Arbeiterkammer Wien fordert einen bundeseinheitlichen Personalschlüssel, der sowohl quantitativ als auch qualitativ die Basis für eine umfassenden Pflegereform sein soll. Pflege darf nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss als ein Teil des Gesundheits- und Sozialbereichs gesehen werden.
  • Die Arbeiterkammer Wien fordert Ausbildungen in all diesen Bereichen gleichermaßen zu fördern und tritt damit der Problematik des Auseinanderdriftens der unterschiedlichen Berufsgruppen entgegen.

Auch wenn mit der Pflegereform 2022 wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation eingeleitet wurden, gibt es dennoch nach wie vor in vielen Bereichen massiven Reformbedarf. Geplant ist es die Einkommensstruktur für den Pflegebereich und die Sozialbetreuungsberufe inklusive den Heimhilfen zu verbessern. Nicht berücksichtigt wurde jedoch die Tatsache, dass das Sozial- und Gesundheitswesen ein dicht vernetztes System mit verschiedensten Dienstleistungen im intra- und extramuralen Bereich ist. Therapeutische Angebote beispielsweise zielen mit ihren Präventionsangeboten darauf ab, Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und damit den Bedarf von Akut- und Langzeitpflege zu reduzieren. Kolleg*innen in diesem Bereich sind wie der Pflegebereich von einer extremen Arbeitsverdichtung und einer geringen Entlohnung betroffen. Deshalb braucht es auch hier eine Attraktivierung der unterschiedlichen Berufe. Ein gut funktionierendes Gesundheitssystem braucht das Wechselspiel der verschiedenen Berufsgruppen. Essentiell dafür ist ein Personalschlüssel, der sowohl qualitativ als auch quantitativ Pflege, Betreuung und soziale Unterstützung gewährleistet. Das heißt der Mensch mit einem Unterstützungsbedarf bekommt diese von der Berufsgruppe, die aufgrund der entsprechenden Ausbildung bestmöglich in der Lage ist zu helfen und das in der entsprechenden Quantität. Das erspart unnötiges Leid und letztendlich auch höhere Kosten durch Fehlbehandlungen.

AUGE/UG Newsletter 19/2022

In diesem Newsletter …

Presseaussendung AUGE/UG: Ein erstes Pflegereform Paket ist da!

Weitere Reformpakete sind notwendig

„Das von der Bundesregierung heute bekanntgegebene Pflegepaket ist, sofern es in dieser Art umgesetzt wird, ein guter und wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Situation für die Beschäftigten in der Pflege“, so Vera Koller, Landessprecherin der AUGE/UG Wien. Die Lohnzuschüsse und die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche ohne Anrechnung der Nachtgutstunden, sorgen endlich dafür, dass nicht nur applaudiert wird, sondern die Wertschätzung direkt bei den Beschäftigten Kolleg*innen ankommt. „Mit der Förderung der Ausbildung und den Erleichterungen beim Arbeitsmarktzugang werden wichtige Schritte gesetzt, um in den kommenden Jahren den Bedarf an zusätzlichen Pflegekräften zu decken“, meint Vera Koller weiter.

Manko: Pflegelehre

Auch wenn wir als AUGE/UG das Ausbildungspaket und das Pflegestipendium begrüßen, sehen wir in der Einführung der Pflegelehre einen großen Minuspunkt des Gesamtpaketes. „Dass 17-jährige für ein niedriges Gehalt an den Betten pflegebedürftiger Menschen arbeiten, ist für uns nicht vertretbar!“, sagt Karin Stanger, Bundessprecherin der AUGE/UG. Vor allem in Zusammenhang mit den Kompetenzerweiterungen ist leider zu befürchten, dass es zu einer weiteren Nivellierung nach unten kommt. „Trotzdem ist insgesamt, in Verbindung mit den Verbesserungen für pflegende Angehörige, ein gutes Paket gelungen“, meint Karin Stanger weiter. 

Weitere Reformpakete gefordert

Auch wenn es das größte Reformpaket seit Jahren darstellt, braucht es noch viele weitere Verbesserungen, um von einer wirklichen Reform sprechen zu können. Vor allem die isolierte Betrachtung des Pflegebereichs und das Negieren von Interdisziplinarität führt zu vielen Problemen im grundsätzlich ignorierten Gesundheits- und Sozialbereich. „Es sind daher dringend weitere Pakete, auch für die nicht pflegenden Berufe gefordert, um eine wirkliche Entlastung des Systems zu erreichen,“ appelliert Stefan Taibl, Landessprecher der AUGE/UG Niederösterreich und Mitglied des Bundesauschuss des SWÖ Kollektivvertrages, abschließend.

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