Antrag 2 der AUGE/UG an das GPA Bundesforum 2021

Beantragt und eingebracht von:

Stefan Taibl, Karin Stanger

 für die AUGE/UG
Alternative und Grüne GewerkschafterInnen/
Unabhängige GewerkschafterInnen

Just Transition

Die Klimakrise, aber auch die wirtschaftlichen Krisen sowie die wachsende soziale Ungleichheit der letzten Jahre haben alle auf die Bedrohung unseres Überlebens durch unser Wirtschaftssystem und unsere Lebensweise hingewiesen. Wir müssen Arbeit, Wirtschaft, Konsum, Umgang mit Rohstoffressourcen und den Grenzen des Planeten, aber auch den Zugang zu Wohlstand und damit die Maxime der Wachstumsideologie neu überdenken.

Wir arbeiten in einem System der Nachkriegslogik – Wachstum ist dabei notwendig, damit Wohlstand entsteht und erhalten werden kann. Gleichzeitig hat sich ein neoliberales Weltbild dazu gesellt, das auf Ausbeutung (von Menschen, aber auch anderer Lebensformen) und Raubbau abzielt. Wettbewerb ist eines der Hauptprinzipien, genauso wie freie Marktwirtschaft. Das regelt angeblich alles. Billiger und mehr ist oberste Priorität, sowohl in der Herstellung wie auch im Konsum. Bei der Arbeitskraft zählt geringer Lohn zu hoher Leistung, damit wir wettbewerbsfähig bleiben. Die Arbeitnehmer*innen werden global gegeneinander ausgespielt. Während die Produktivität in den letzten Jahrzehnten immer mehr gewachsen ist, sind die Löhne nicht im gleichen Masse gestiegen. Spekulative Finanzmärkte bestimmen über den Wert von Unternehmen, die Höhe der Dividende zählt, nicht ihr Nutzen für die gesamte Gesellschaft.

Die Klimakrise ist eine der gravierenden Folgen dieses Wirtschaftssystems. Diese Veränderungen betreffen den ganzen Planeten, gefährden alle Menschen und fast alle Lebewesen dieses Planeten.  Gleichzeitig verursachen wir Müllberge, Verschmutzung der Umwelt und Weltmeere, betreiben Raubbau an Rohstoffen und Bioressourcen, alles unwiederbringliche Schäden. In den menschlichen Gesellschaften gibt es immer mehr soziale Verlierer*innen, die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auf.

Die Veränderungen, die aufgrund der Folgen dieses Tuns notwendig sind, die Korrekturen im wirtschaftlichen Tun, im Sozialen und im Konsum, brauchen ein Gesamtkonzept und müssen alle Bereiche menschlichen Tuns umfassen. Ziel muss eine soziale Gesellschaft sein, die nachhaltig mit dem Planeten umgeht, um ein Überleben der Menschheit zu gewährleisten.

  • Die GPA sieht den dringenden Handlungsbedarf, der sich aufgrund des fehlgeleiteten Wirtschaftens, des unreflektierten Konsumverhaltens und des Umgangs mit Menschen und Umwelt ergibt. Sie nimmt ihre Verantwortung zur Mitgestaltung einer gerechteren und nachhaltigen Gesellschaft wahr.
  • Die GPA entwickelt, um diesen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft politisch zu begleiten, ein Gesamtkonzept, das mögliche Alternativen aufzeigt und den Wandel zu einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft unterstützt und begleitet.
  • Dieses Konzept umfasst eine Abkehr von Wachstumslogik und beinhaltet alle Schritte, die den Klimawandel und die Ausbeutung (von Menschen und Umwelt) stoppen. Ebenso ist Zugang zu Wohlstand und sozialer Sicherheit als Kernpunkt enthalten.
  • Leitgedanke ist dabei Solidarität, als Abkehr zum Wettbewerb und um dem gegeneinander ausspielen von Arbeitskräften und Gesellschaften entgegen zu wirken.
  • Da die kritische Phase des Kippens des ökologischen Systems in vielen Bereichen schon erreicht ist, wird die GPA dieses neu entwickelte Gesamtkonzept für einen gerechten Wandel ehestmöglich, aber spätestens in einem Jahr, in den Diskurs mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit, einbringen.
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