AUGE/UG Niederösterreich: „AK Niederösterreich ist aufgefordert, gegen Schiefergas- und Tight Oil-Bohrungen im Weinviertel Stellung zu beziehen!“

foto stefan. 150

 

AUGE/UG erinnert an AK NÖ Beschlusslage: Umweltenergien fördern, Maßnahmen gegen Klimawandel setzen!

 

Der unabhängige Alternativgewerkschafter Taibl erinnert weiters an entsprechende Beschlusslagen der AK Niederösterreich, in der diese sich zu einer Förderung erneuerbarer Ökoenergien ausspricht: „Die Arbeiterkammer Niederösterreich hat sich in einer auf einer AUGE/UG NÖ-Initiative beruhenden Vorstandsresolution am 1. Juni 2010 für die Förderung erneuerbarer, umweltfreundlicher Energien und Maßnahmen gegen den Klimawandel ausgesprochen. Fracking-Technologien zeichnen sich dagegen durch erhebliche Gefahren für Trink- und Grundwasser sowie durch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wie CO 2 und Methan aus. Und: aufgrund der Belastung für das Klima durch bis zu einer Milliarde Tonnen CO 2 – Äquivalent aus dem von der OMV erhofften Schiefergasfund widerspricht diese Technologie sowohl den Klimazielen der EU als auch Österreichs und ist schon alleine aus diesem Grund grundsätzlich abzulehnen.“

 

Schiefergas und -ölgewinnung aus umwelt- und klimapolitischen Gründen kontraproduktiv!

 

Auch eine EU-Studie zu „Auswirkungen der Gewinnung von Schiefergas und Schieferöl auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit“ vom Juni 2011 kommt zum Ergebnis, dass „… Investitionen in Schiefergasprojekte … wahrscheinlich nur kurzfristige Auswirkungen auf die Gasversorgung (hätten), was zudem kontraproduktive Folgen insofern haben könnte, als der Eindruck einer gesicherten Gasversorgung entstünde, während in Wirklichkeit das Signal an die Verbraucher sein sollte, die Erdgasabhängigkeit durch Einsparungen, Energieeffizienzmaßnahmen und Alternativen zu verringern“. Zusätzlich kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Gesamt-Treibhausgas-Emissionen im Zuge von Bohrungen „höher als bei der konventionellen Ölgewinnung“ wären. Taibl: „Eine Ablehnung von Schiefergas- und -ölgewinnung entspräche also der Beschlusslage der AK Niederösterreich. Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschutz sind gerade aus ArbeitnehmerInnensicht jedenfalls höher zu werten als wirtschaftliche Interessen.“

 

Weitere AUGE/UG NÖ Initiativen

 

Insgesamt hat die AUGE/UG Niederösterreich zur AK-Vollversammlung am 11. Mai 22 Anträge eingebracht, in denen u.a. eine Bankeninsolvenzrecht, eine Absage an Nulllohnrunden, die Bindung öffentlicher Aufträge an hohe soziale und ökologische Standards, sowie ein verbesserter Zugang zu kassenfinanzierter Psychotherapie gefordert wird. Taibl: Wenn man weiß, dass heutzutage 2/3 aller Berufskrankheiten psychischen Ursprung haben, ist die Tatsache, dass die Krankenkassen nicht mal das gültige Gesetz einhalten und nur einen Bruchteil der Kosten psychotherapeutischer Behandlungen finanzieren, nicht nur für die unmittelbar Betroffenen eine schwere finanzielle und soziale Belastung, sondern auch ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden.“ Um arbeitsbedingten Erkrankungen vorzubeugen brauche es allerdings mehr – nämlich einen grundlegenden Wandel in der Arbeitswelt. „Die besten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Überlastung, psychische Erkrankungen und Burn-Out sind Wertschätzung, Mitbestimmung und betriebliche Demokratie, selbstbestimmtes Arbeiten und Arbeitszeiten, die genug Zeit für Erholung, Privatleben und Freizeit lassen – ein umfassende Arbeitszeitverkürzung eben. Da greifen die Forderungen der AK vielfach zu kurz, da werden wir weiter Druck machen,“ schließt der AUGE/UG NÖ-Sprecher.

 

Mit den Initiativen der AUGE/UG in der kommenden AK-Vollversammlung ist für Taibl jedenfalls einmal mehr klargestellt, wo ökologische und soziale Anliegen der ArbeitnehmerInnen am besten vertreten sind:Wir führen das ‚grün‘ nicht aus irgendwelchen parteitaktischen Überlegungen im Namen, sondern weil wir tatsächlich als einzige Kraft in Gewerkschaften und Arbeiterkammern für die unabdingbare, enge Verknüpfung von umwelt- und verteilungspolitischen Fragestellungen im Sinne der ArbeitnehmerInnen und des Umwelt- wie auch des Gesundheitsschutzes sind,“ schließt Taibl.

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