Antrag 5
an die 9. Vollversammlung vom 9. November 2023
der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark
Sofortiger Stopp des Personalabbaus im AMS und ausreichend Ressourcen bei den Fördermitteln
Antrag mehrheitlich angenommen: FSG, FA-FPÖ, GLB-KPÖ.: Annahme ÖAAB-FCG: Zuweisung |
Die dem Arbeitsmarktservice (AMS) vom Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher, für die nächsten Jahre gestellten arbeitsmarktpolitischen Zielvorgaben sind nicht nur sehr ambitioniert, sondern auch besonders umfangreich.
Darin findet sich außerdem ein breit gefächertes Spektrum an neuen Aufgaben, die einen höheren Arbeitsaufwand erfordern.
Wie z. B.:
- Betreuung von Jugendlichen mit gesundheitlichen Einschränkungen
- Forcierung der (passgenauen und für die Menschen passenden!) überregionalen Vermittlung
- Prävention von Arbeitslosigkeit durch aktives Zugehen auf Betriebe
- verstärkte Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
- Kontrolle von Missbrauch
- mehr arbeitsplatznahe Qualifizierungen
- neue Erlässe bezüglich Kontrolle aller Personen, die in geringfügiger Beschäftigung stehen
Auch aus Sicht des Arbeitsministers Kocher braucht es für die Vielzahl an Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf die Arbeitsmarktpolitik zukommen, zielgruppenorientierte, gut abgestimmte Programme, um die Arbeitslosigkeit wieder zu reduzieren und Menschen in Beschäftigung zu bringen. Es ist ihm desgleichen bewusst, dass das AMS eine angemessene Ressourcenausstattung benötigt, um die vielfältigen Aufgaben erfolgreich bewältigen zu können.
Ein Digitalisierungsschub, der gerade im AMS vollzogen wird, eröffnet zwar neue Möglichkeiten, wird jedoch speziell in den Anfangsjahren personelle Ressourcen binden.
Die aktive Arbeitsmarktpolitik des AMS umfasst die Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung und die befristet geförderte Beschäftigung in sozialökonomischen Betrieben zur Erleichterung des (Wieder-)Einstiegs ins Arbeitsleben. Durch die geplante Reduzierung des Förderbudgets im kommenden Jahr werden sowohl einige dieser sozialen Unternehmen als auch manche externen Betreuungs- und Beratungseinrichtungen, die einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt leisten, nicht mehr zur Verfügung stehen.
Diese sehr zeitintensiven Beratungen müssten dann die Mitarbeiter:innen des AMS wieder übernehmen, obwohl der Personalstand drastisch reduziert wurde.
Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark fordert den sofortigen Stopp des Personalabbaus beim AMS und, damit die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt bewältigt werden können, das AMS mit ausreichendem Budget und Personal auszustatten.
Für die Fraktion der AUGE/UG
DI Sandra Hofmann Graz, den 9. November 2023
202311_AK_VV_AUGE_Antrag_5_Sofortiger_Stopp_des_Personalabbaus_im_AMS