Viele halten in ihrem Beruf nicht bis zur Pension durch

Alternative Unabhängigen Gewerkschafter*innen in der Arbeiterkammer Kärnten

Medial wird derzeit die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters diskutiert. Derartige Forderungen verkennen, dass es Menschen schon jetzt nicht schaffen, dieses zu erreichen. Eine Anhebung würde die Altersarbeitslosigkeit und den Druck auf Arbeitnehmerinnen noch weiter erhöhen und zu massiven Pensionskürzungen führen. Personen mit niedrigerem Einkommen wären aufgrund geringerer Lebenserwartung besonders stark betroffen. Statt einer Erhöhung des Antrittsalters braucht es eine Erhöhung der Beschäftigungsquote und Unterstützung für Arbeitssuchende.

Viele halten in ihrem Beruf nicht bis zur Pension durch

Das gesetzliche Pensionsantrittsalter muss nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben, in dem Menschen tatsächlich in die Pension gehen – dem faktischen Pensionsantrittsalter. Das faktische Pensionsantrittsalter ist niedriger als das gesetzliche. Das liegt daran, dass es beispielsweise viele Menschen gar nicht schaffen, bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter zu arbeiten. Sie werden krank oder können aufgrund eines Unfalls ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben. In manchen Branchen, wie dem Tourismus oder der Baubranche, ist die körperliche und psychische Belastung so hoch, dass es die Hälfte der Beschäftigten für unwahrscheinlich hält, bis 65 in ihrem Beruf durchzuhalten. Über alle Branchen hinweg sind es 37 Prozent. erzählt Unabhängiger Gewerkschafter Kärnten / UG Sprecher SCHWARZ Günter.

Gesunde Lebensjahre weit unter allgemeiner Lebenserwartung

Jahrelange Belastungen können auch in einer geringeren beschwerdefreien Lebenserwartung, also in weniger „gesunden Lebensjahren“ (Anzahl an Lebensjahren, in denen keine Funktionsbeschränkungen und Beschwerden vorliegen), resultieren. Diese lag laut Eurostat 2021 bei den Frauen um rund 22 Jahre und bei den Männern um rund 17 Jahre unter der allgemeinen Lebenserwartung. Bei Männern liegt sie mit 61,5 Jahren sogar weit unter dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter! Die allgemeine durchschnittliche Lebenserwartung sagt also nichts darüber aus, wie lange Menschen überhaupt in der Lage sind, arbeiten zu gehen. Zudem stagnieren die beschwerdefreie und die allgemeine Lebenserwartung seit vielen Jahren. Damit es für Menschen möglich ist, länger zu arbeiten, um das faktische Pensionsantrittsalter zu erhöhen, muss sich vor allem die Gesundheit von Älteren verbessern. Deshalb unsere Jahrlange Forderung -> 480 Versicherungsmonate sind genug.

Abschlagfrei in die Pension nach erreichten 480 Versicherungsmonaten ihre AUG/UG in der Arbeiterkammer Kärnten