Medieninformation: Verhandlungen mit Privat-Kliniken unterbrochen

Salzburg, 03.02.2019
MEDIENINFORMATION
 
Verhandlungen mit Privat-Kliniken unterbrochen
Rund 1.000 Beschäftigten in Salzburg drohen Reallohn-Verluste, warnt Grüngewerkschafter Klaus Brandhuber.
 
Vielen Beschäftigen in Salzburgs privaten Gesundheitsbetrieben drohen Lohnabschlüsse unter der Inflationsrate. Ende der Woche wurden die Gehaltsverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften in Wien für mehrere Kollektivverträge ohne Ergebnis vertagt.
„Besonders die Betreiber von privaten Gesundheits- und Reha-Kliniken zeigen, dass ihnen Gewinne und Konzern-Interessen wichtiger sind als das Wohlergehen ihrer Beschäftigten“, sagt Klaus Brandhuber, Salzburger Landessprecher der Grünen und Alternativen GewerkschafterInnen AUGE/UG. Allein in Salzburg sind im Privatkrankenanstalten-Kollektivvertrag rund 1.000 MitarbeiterInnen betroffen, zum Beispiel im Klinikum Bad Gastein, in der EMCO Privatklinik, im Reha-Zentrum Oberndorf, in der Privatklinik Wehrle-Diakonissen oder in der Privatklinik Ritzensee.
 
Hintergrund der harten Haltung der Arbeitgeber: Viele Kliniken und Rehabilitationszentren befinden sich im Besitz von Versicherungs- bzw. Aktiengesellschaften sowie weiteren privaten Betreibern. Hier gibt es klar definierte Gewinnerwartungen von den Anteilseignern. Berufsgruppen, die sich besonders für andere Menschen einsetzen, aber nicht gut organisiert sind, kommen so unter die Räder. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten in privaten Gesundheitsbetrieben deutliche Gehaltssteigerungen, bis sechs Prozent in den Sozialbetrieben mehr, und für alle ArbeitnehmerInnen Arbeitszeitverkürzungen. Nur so können die Beschäftigten die gestiegenen Anforderungen bewältigen und die Verluste der letzten Jahre aufholen. Diese Berufsgruppen müssen durch gute Gehälter an Attraktivität gewinnen, sonst fällt die Versorgung auf Dauer aus.
 
Die Arbeitgeber bieten je nach Kollektivvertrag durchwegs unter drei Prozent, zum Teil sogar weit unter 2 Prozent. „Höhere Versicherungstarife werden einfach vorgeschrieben. Und Privat-Versicherte können zurecht Top-Leistungen für hohe Prämien erwarten“, sagt AUGE-Sprecher Klaus Brandhuber. „Aber es ist empörend, wenn dafür die MitarbeiterInnen in Privat-Kliniken seit Jahren mit Gehältern weit unter dem Durchschnittsverdienst abgespeist werden.“ Auch bei den Kollektivverträgen der Sozialbereiche, wo zum Teil die gleichen Berufsgruppen arbeiten und  von Sozialwirtschaftsunternehmen beschäftigt werden, stehen die Arbeitgeber auf der Bremse und wollen ihren MitarbeiterInnen Erhöhungen unter den Abschlüssen anderer Branchen zumuten. 
 
Rückfragehinweis:
Klaus Brandhuber, AUGE/UG Salzburg
klaus.brandhuber@auge.or.at
Tel.: 0660 6532766

Genau deshalb brauchts eine starke AK, genau deshalb brauchts eine starke AUGE/UG in der AK!

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