AUGE/UG Salzburg fordert Verdoppelung der Anrechnung von Zeiten für die Kindererziehung

Salzburg, 25.05.2021

 

PRESSEINFORMATION

 

Frauenpension in Salzburg um 40 Prozent niedriger als bei Männern

AUGE fordert Verdoppelung der Anrechnung von Zeiten für die Kindererziehung

 

Die Corona-Pandemie verschärft die Ungleichheit beim Einkommen von Frauen und Männern. Das eklatante Missverhältnis zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit tritt deutlicher zu Tage denn je. Die durchschnittliche Pension von Frauen ist in Salzburg derzeit um mehr als 40 Prozent niedriger als jene von Männern! Frauen in Pension kommen im Schnitt auf 1.170 Euro brutto pro Monat.

Der Grund für die schlechte Absicherung im Alter liegt in den vielen unbezahlten Arbeitsstunden, die Frauen leisten. Im Haushalt ebenso wie in der Kindererziehung oder bei der Pflege von Angehörigen. Erhebungen während des ersten Corona-Jahres zeigen, dass sich das Verhältnis zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit noch verschärft hat: Im Schnitt arbeiteten Frauen pro Werktag um 2,5 Stunden unbezahlt mehr als Männer.

„Die höhere Flexibilität im Home Office hat die Stellung der Frauen weiter verschlechtert“, erklärt AUGE-Landessprecher Klaus Brandhuber. „Unbezahlte Tätigkeiten in den Familien werden zu zwei Dritteln von Frauen geleistet. Am Ende stehen sie dann mit einer deutlich geringeren Pension da.“ Die Pension von Frauen liege im Schnitt um gut 100 Euro unter dem Schwellenwert zur Armutsgefährdung.

Die Alternativen, Grünen und Unabhängigen Gewerkschafter*innen fordern deshalb ein Modell, das eine längere Anrechnung der Kindererziehungszeiten vorsieht. Ein entsprechender Antrag wird in der Vollversammlung der AK Salzburg am 27.Mai eingebracht. Derzeit werden Erziehungszeiten höchstens bis zum 4. Lebensjahr des Kindes angerechnet. Der AUGE-Vorschlag sieht 8 Jahre vor.

„Das Pensionsrecht kann natürlich nur eine Stellschraube sein, wenn es um eine bessere Absicherung von Frauen geht“, sagt Klaus Brandhuber. „Es braucht unter anderem mehr Kinderbetreuungsplätze und eine höhere Väterbeteiligung, damit Frauen einer existenzsichernden Erwerbsarbeit nachgehen können.“

 

 

Kontakt:

Klaus Brandhuber
klaus.brandhuber@auge.or.at
Tel: 0660 / 653 27 66

 

 

 

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