Derzeit gelten FahrradmechanikerInnen als „angelernte“ Arbeitskräfte. In den letzten Jahren ist das Anforderungsprofil an diesen Beruf stetig gewachsen, was einerseits an der Nachfrage nach innovativen, anspruchsvollen Fahrradmodellen liegt, anderseits den technischen Neuerungen im Bereich der Fahrradentwicklung/-produktion geschuldet ist. In der BRD existert etwa bereits der Lehrberuf des/der „Zweiradmechanikers/-mechanikerin“ mit Spezialisierungsmöglichkeiten als FahrradmechanikerIn bzw. MotorradtechnikerIn. In der Schweiz wurde der Lehrberuf des/der Fahrradmechanikers/-mechanikerin kürzlich wieder eingeführt.
Angesichts anhaltend hoher Verkaufszahlen von Fahrrädern (Österreich 2007: 430.000 Fahrräder, 2009: 465.000, Produktion Österreich 2007: 140.000 Stück, 2009: 195.000 Stück, Quelle: Bike Europe Market Reports), steigender Absatzzahlen von E-Bikes (2009: 12.000 Stück, 2010: 20.000 Stück, Quelle: VCÖ), eines wachsenden hochpreisigen Fahrradsegments und einer stetigen – auch von politischer Seite geförderten – Zunahme des innerstädtischen Fahrradverkehrs wie auch des Fahrradtourismus scheint der Bedarf nach qualifizierten und spezialisierten ZweiradmechanikerInnen jedenfalls nachhaltig gesichert.
Ohne eine solide Grundausbildung und stetiger Fortbildung sind die Ansprüche an dieses Berufsbild – nicht zuletzt aufgrund zu erwartender weiterer technologischer Entwicklungen im E-bike Segment – nicht mehr auszufüllen. Gleichzeitig gelten z.B. FahrradmechanikerInnen derzeit als Hilfskräfte und werden demnach nicht entsprechend ihrer Fachkompetenz entlohnt