AUGE/UG Salzburg unterstützt Salzburger Deklaration für den Erhalt regionaler Entscheidungsfähigkeit im Gesundheitssystem

Die AUGE/UG Salzburg gemeinsam mit 32 anderen Einrichtungen und Unternehmen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich unterstützt die Salzburger Deklaration. Diese Deklaration ist von allen Länder-Ärztekammern und Gebietskrankenkassen beschlossen worden.
In Salzburg finden die Forderungen nach Erhalt eines regionalen Entscheidungs- und Gestaltungsspielraums für die Krankenversicherung nun viele Unterstützer – darunter die Landes-Apothekerkammer, die Salzburger Gesellschaft für Allgemeinmedizin, der Salzburger Landesverband für Psychotherapie, die Selbsthilfe Salzburg, Sanitätshäuser und Medizintechnik-Unternehmen, Pro Mente Salzburg, die Arbeiterkammer und der Gemeindeverband. Eine vollständige Liste der UnterstützerInnen findet sich unten.

SGKK-Obmann Andreas Huss fasst zusammen: „Die Ankündigungen der Bundesregierung zur Sozialversicherungsreform bedeuten, dass die SGKK keine Entscheidungen mehr zu Art und Ausmaß der Gesundheitsversorgung treffen kann. Wo es Kassenärzte gibt, würde dann zentral vorgegeben. Zusätzlich würden die derzeitigen Pläne ein Minus von bis zu 30 Millionen Euro jährlich für Salzburg bedeuten – das wären rund 120 Arztstellen. Wir sind nicht dagegen, dass Verwaltungsbereiche, dort wo es sinnvoll ist, zentralisiert werden. Wir sind auch absolute Unterstützer einheitlicher Leistungen für Versicherte. Aber Art und Ausmaß der Gesundheitsversorgung müssen hier in Salzburg mit den vor Ort tätigen Ärzten, Gesundheitsberufen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, mit den Spitälern und der Landespolitik geplant und umgesetzt werden. Dafür brauchen wir eine regionale Entscheidungshoheit, wie das Geld der Salzburger Versicherten verwendet werden soll.“
Die SGKK ist der Meinung, dass Entscheidungen für die Gesundheitsversorgung der Salzburger in Salzburg getroffen werden sollten, und dass das Geld der Salzburger – inklusive der Rücklagen der SGKK – in Salzburg bleiben sollen. Diese Einschätzung wird von vielen Einrichtungen, die das Gesundheitssystem tragen, unterstützt.

Dr. Bernhard Fürthauer, Salzburger Gesellschaft für Allgemeinmedizin:
„SGKK, SAGAM, Ärztekammer sowie Landesregierung haben gemeinsam Leuchtturmprojekte für die hausärztliche Versorgung geschaffen, etwa die bezahlte „Lehrpraxis“ für angehende Ärzte. Diese stellt eine wesentliche Förderung für zukünftige Hausärzte dar. Das Projekt wird inzwischen österreichweit umgesetzt. Derartige Initiativen sind nur durch das „Salzburger Klima“ möglich, d.h. durch gegenseitige Wertschätzung und eine konstruktive, ergebnisorientierte Kommunikation auf Augenhöhe. Mit einer zentralen Verwaltung in Wien wäre das in dieser Form sicher nicht realisierbar gewesen.“

Präsidentin Kornelia Seiwald, Salzburger Apothekerkammer:
„Gesundheitsversorgung ist regional! Die Salzburger GKK ist für uns ein verlässlicher und professioneller Partner. Gemeinsam setzen wir viele wichtige Aktionen zur Verbesserung des Gesundheitswesens im Land. Geht´s der Salzburger GKK gut, geht´s auch den Menschen, den Patienten gut. Daher sind wir für den Erhalt der regi-onalen Krankenversicherung.“

Sabine Geistlinger, Geschäftsführerin des Dachverbands Selbsthilfe Salzburg
„Die regionale Gesundheitsversorgung ist wichtig: Nur eine regionale Planung garantiert, dass die medizinischen Bedürfnisse von Betroffenen bestmöglich berücksichtigt werden. So können qualitativ gute und strukturierte Behandlungen gewährleistet werden.“

Präsident Dr. Karl Forstner, Salzburger Ärztekammer
„Wir haben in Salzburg aus der regionalen Planung Zusammenarbeitsformen in Kassenordinationen ermöglicht, die in vielen anderen Bundesländern so derzeit nicht umsetzbar sind. Und wir haben insbesondere im hausärztlichen Bereich Honorar- und Strukturbedingungen geschaffen, welche die Patientenversorgung auf hohem Niveau weiter sichern. Deshalb konnten in den letzten Jahren Hausarzt-Kassenstellen in einem Ausmaß nachbesetzt werden, sodass wir in Salzburg die durchschnittlich jüngsten Hausärzte haben, was eine Basis für die Sicherung der Primärversorgung in Salzburg ist.“

KR. Gerhard Lambert und Franz Kornpeintner, Sanitätshaus Lambert GesmbH:
„Seit Jahren weisen wir darauf hin, wie wichtig die regionale Entscheidungsfreiheit der Krankenkassen ist. In jedem Bundesland gibt es regionale Unterschiede, die bei der Herstellung und der Versorgung von Patienten zum Tragen kommt. In Salzburg haben wir mehr Aufwand durch die Topographie, längere Wege, Mautgebühren, teurere Mieten, höhere Löhne. Versorgungen müssen patientengerecht erbracht werden und da ist es absolut notwendig die Entscheidung Vorort treffen zu können.“

Präsident Peter Eder, Arbeiterkammer
„Nur eine regionale Gesundheitsversorgung kennt die medizinischen Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Es kann nicht sein, dass ein bürokratisches Monstrum in Wien entscheidet, ob etwa der Lungau einen Kinderarzt bekommt und dass die Beiträge der Salzburger Versicherten zum Stopfen von Budgetlöchern anderer Bundesländer zweckentfremdet werden.“

Mag. Friedrich Faltner, Salzburger Landesverband für Psychotherapie, SLP:
„Eine Regionalisierung in der Gesundheitsversorgung ist notwendig, um spezifische Unterschiede im Bedarf zu erfüllen. Floridsdorf ist anders als der Lungau. Eine zu starke Zentrale ist hier schlicht überfordert; fachlich und managementmäßig. Bei Projekten dieser gesellschaftlichen Relevanz ist es außerdem notwendig, die Betroffenen d.h. speziell die GGKs in die Diskussion einzubinden. Intelligente, offene, harte und sorgfältige Auseinandersetzung ist hastigen und wenig durchdachten Beschlüssen vorzuziehen. Für die Psychotherapie erwarten wir uns daraus das Entstehen eines Gesamtvertrages.“

Mag. Ulrike Rausch-Götzinger, Verein AHA, Angehörige helfen Angehörigen psychisch erkrankter Menschen:
„Als Verein, der sich intensiv in der Planung und Gestaltung von psychiatrischer/psychotherapeutischer Gesundheitsversorgung einbringt, ist es uns wichtig, dass regionale Planungshoheit bestehen bleibt und die handelnden Verantwortlichen auch im Bundesland verortet, involvierbar und durchaus auch konfrontierbar sind. Daher lehnen wir die Zerschlagung von Netzwerken auf Landesebene ab und sprechen uns gegen eine zentralistisch strukturierte Krankenkasse aus.“

DSA Mag. Thomas Schuster, Verein Spektrum:
„Wir ersuchen alle Beteiligten im Reformprozess folgendes nicht aus den Augen zu verlieren. Die Erhaltung der Gesundheitsversorgung in Salzburg auf hohem Niveau und die präventiven Angebote sind uns sehr wichtig. Die regionale Steuerung und die Selbstverwaltung sind unabdingbar für eine bedürfnisorientierte bürgernahe leistbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen.“

Liste der Unterstützer für eine regionale Entscheidungs- und Budgethoheit in der Krankenversicherung:

akzente Salzburg
AMD – Arbeitsmedizinischer Dienst
Apothekerkammer Salzburg
Arbeiterkammer Salzburg
AUGE UG
AVOS – Arbeitskreis für Vorsorgemedizin Salzburg
Danner GmbH
Freiheitliche Arbeitnehmer Salzburg
Gewerkschaftlicher Linksblock Salzburg
Intersol
Isis – Frauengesundheitszentrum
Lambert Einlagen Schuh GmbH
MEDISAN Handelsgesellschaft m.b.H.
ÖGB Salzburg
ÖZIV Salzburg – Österreichischer Zivilinvaliden Verband
Pensionistenverband Salzburg
Pro Mente Salzburg
SAGAM – Salzburger Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin
Salzburger Armutskonferenz
Salzburger Gemeindeverband
Salzburger Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung
Salzburger Wirtschaftsverband
Sanitätshaus Kostner
Sanitätshaus Lambert
Sanitätshaus Ortho aktiv
Selbsthilfe Salzburg
SLP – Salzburger Landesverband für Psychotherapie
SPÖ Salzburg
Stadtgemeinde Bischofshofen
Tappe GmbH
Verein AhA – Angehörige helfen Angehörigen
Verein Spektrum
Volkshilfe Salzburg

Rückfragehinweis:
Pressestelle der SGKK
Mag. Karin Hofer
0662 8889 – 1003
0664 8560462
karin.hofer@sgkk.at

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