Antrag 13 / Antidepressiva wirken! Oder doch nicht? Eine unabhängige Wirksamkeitsstudie einfordern!

der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen

zur 166. Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer am 29. November 2018

Antrag mehrheitlich abgewiesen
FA: ja
ÖAAB: für Zuweisung
FSG: nein

Die 166. Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer möge beschließen:

dass die Gebietskrankenkassen bzw. die Österreichische Gesundheitskasse diese Annahme überprüft und allenfalls geeignete Schritte zu unternehmen, damit eine umfassende Wirksamkeitsstudie abseits von Pharmainteressen durchgeführt wird.

Aufgrund des gestiegenen gesellschaftlichen Drucks (im Arbeits- und Sozialgefüge) werden immer mehr Antidepressiva verordnet. Von 2000 bis 2015 hat sich der Konsum von Antidepressiva erheblich erhöht (fast verdreifacht). Dieser Trend wird sich wahrscheinlich noch fortsetzen, wenn wir den steigenden Leistungsdruck, die zunehmenden prekären Arbeitsverhältnisse und den 12-Stundentag in allen Arbeitsbereichen miteinbeziehen.

Die Wirksamkeit dieser Medikamente ist jedoch seit längerem umstritten, weil sie kaum besser wirken als Placebopillen. Neueste Studien zeigen, dass dies selbst bei schweren Depressionen so ist. Gleichzeitig ist bekannt, dass diese Medikamente nicht unerhebliche Nebenwirkungen verursachen.

Dies setzt nicht nur eine Kostensteigerung in Gang, es steigern sich auch gewisse Gesundheitsrisiken von Menschen, und damit wieder unnötige Kosten für das Gesundheitssystem.1

1 Hengartner (2017) Methodological Flaws Conflicts of Interes, and Scientific Fallacies Implications fort he Evaluation of Antidepressants Efficary and Ham. Frontiers in Psychiatrry, 8. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2017.00275.

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