AUGE/UG, Paiha zum 8. März: „Wer bei Sozialen Diensten spart, spart bei Frauen!“

 

Soziale Dienste wesentlicher Beschäftigungsfaktor für Frauen

 

Soziale Dienste seien dabei einerseits wichtige Arbeitgeber für Frauen, andererseits ermöglichen sie vielfach Frauen überhaupt erst, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und so eigenes Einkommen zu generieren: „79 % aller Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitsbereich sind weiblich. Den sozialen Diensten kommt damit eine wesentliche Rolle als Arbeitgeber für Frauen zu. Gleichzeitig ermöglichen soziale Dienste – etwa im Pflege und Betreuungsbereich – vielfach überhaupt erst die Erwerbstätigkeit von Frauen. Häusliche Pflege und Betreuung wird in unserer Gesellschaft nach wie vor zur ‚Frauensache‘ gemacht und kommt der Gesellschaft bzw. dem Staat auch billig, ist sie doch unbezahlt. Pflege und Betreuung Angehöriger ist allerdings nicht nur physisch wie psychisch ausserordentlich belastend, sondern geht auch klar zulasten der ökonomischen Eigenständigkeit und sozialen Absicherung von Frauen. Gut ausgebaute, bedarfsgerechte soziale Dienste waren seit jeher zentrale Forderungen der Frauenbewegung, um ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben, frei von ökonomischen und familiären Zwängen, sowie den Ausbruch aus tradierten Geschlechterrollen zu ermöglichen,“ so Paiha. „Wer in soziale Dienste investiert, investiert damit gleich mehrfach in Frauen und damit in Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt!“

 

Soziale Dienste sind mehr wert! Frauen verdienen mehr!

 

Soziale Dienste seien allerdings eine Niedriglohnbranche: „Das durchschnittliche Einkommen im Sozial- und Gesundheitsbereich liegt 17 % unter jenem der anderen Branchen. Soziale Arbeit ist im Verhältnis zum gesellschaftlichen Wohlstand, der geschaffen wird, deutlich unterbezahlt und es ist wohl kein Zufall, dass diese Unterbezahlung einmal mehr besonders Frauen trifft. Und es ist wohl auch kein Zufall, dass es im frauendominierten Gesundheits- und Sozialbereich die höchste Teilzeitquote – 53 % aller Beschäftigten arbeiten nur Teilzeit – gibt.“ Ähnlich hoch sei sie mit 46 % im Erziehungs- und Unterrichtsbereich, einer Branche mit einem ebenfalls überdurchschnittlich hohen Frauenanteil von 55 %.

 

„Das hohe Ausmaß an Teilzeitbeschäftigung liegt nicht zuletzt daran, dass sich die öffentliche Hand zunehmend aus der ausreichenden Finanzierung sozialer Dienste zurückzieht und knappe finanzielle Mittel nur noch Teilzeitbeschäftigung zulassen. Und natürlich sind auch Frauen, die in Sozial- und Gesundheitsberufen arbeiten von fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen betroffen. Wer davon spricht, Vollzeit statt Teilzeit zu ermöglichen und vor der ‚Armutsfalle Teilzeit‘ warnt, darf von der massiven Sparpolitik von Bund, Ländern und Gemeinden bei sozialen Diensten nicht schweigen. Wir brauchen dringend mehr Geld für Bildung und Soziale Dienste – eben eine Sozial- und eine Bildungsmilliarde. Denn: soziale Arbeit ist nicht nur mehr wert, sondern schafft auch Mehrwert! Und: es sind vor allem die Frauen, die diesen Mehrwert schaffen. Frauen verdienen daher einfach auch mehr!“ schließt Paiha.