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ÖGB – Faktencheck zur Notstandshilfe
121.000 Menschen sind betroffen, wenn die Notstandshilfe abgeschafft wird
Laut einer aktuellen WIFO Studie zu den Regierungsplänen sollen mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen in Österreich ihre Leistungen verlieren. Von den Bundesregierungen kommen dazu unterschiedliche Signale.
Wird es nun bald keine Notstandshilfe mehr geben?
- Notstandshilfe bekommt man derzeit als Versicherungsleistung
- Regierungsprogramm sieht Abschaffung der Notstandshilfe vor
Laut Regierungsprogramm soll das Arbeitslosengeld neu gestaltet werden: Je länger man arbeitslos ist, desto niedriger soll es werden. Die Notstandshilfe, die derzeit unbefristet bezogen werden kann, soll in das befristete Arbeitslosengeld integriert werden – also für viele BezieherInnen de facto abgeschafft. Wörtlich: „Arbeitslosengeld NEU: Degressive Gestaltung der Leistungshöhe mit klarem zeitlichen Verlauf und Integration der Notstandshilfe.“
Sozialministein Beate Hartinger-Klein rudert zwar im Moment zurück und sagt, die Notstandshilfe würde als Versicherungsleistung bestehen bleiben. Von der größeren der Regierungsparteien, von der ÖVP, ist ein solches Bekenntnis aber nicht zu bekommen. Die Tageszeitung „Österreich“ berichtet: „Vor allem die Arbeitgeber, die diese Versicherungsleistung zum Teil zahlen, wollen die Notstandshilfe loswerden. ‚Es ist ein Wahnsinn, dass es diese unbegrenzte Leistung bei uns in der Form gibt‘, so ein Kurz-Vertrauter.“
Wer wäre von der Abschaffung der Notstandshilfe betroffen?
- 121.000 Langzeitarbeitslose
- 76 Prozent ÖsterreicherInnen
- Darunter 37.000 Menschen mit Behinderung
- Kinder wären im besonderen Maß betroffen
Die Abschaffung der Notstandshilfe wird mehr als die Hälfte der Arbeitslosen betreffen: 53 Prozent der Arbeitslosen beziehen Notstandshilfe. Etwa 157.000 Menschen bezogen im Schnitt 2017 Notstandshilfe, 138.000 bekamen Arbeitslosengeld. 95.000 bzw. 60 Prozent der Notstandshilfebezieher waren Männer, 62.500 Frauen. Mehr als drei Viertel sind österreichische Staatsbürger.
Ein Szenario aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), die das Sozialministerium bestellt hat, sagt: Wird die Notstandshilfe abgeschafft, bekommen 121.000 Arbeitslose keine Leistungen mehr. 37.000 Menschen davon sollen behinderte Arbeitslose sein, 6.000 Jugendliche und 61.000 Personen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben.
Was wären die Nachteile für Betroffene im Detail?
- Weniger Geld: Mindestsicherung statt Notstandshilfe
- Mindestsicherung pro Kind ab dem dritten Kind: nur 43 Euro im Monat!
- Zugriff auf Vermögen über 4.200 Euro: Auto weg, Sparbuch weg!
- Keine Pensionszeiten, später niedrigere Pension
- Die Folge: Armut, vor allem Kinderarmut
Den Betroffenen Menschen bleibt dann nur mehr die Möglichkeit, die Mindestsicherung zu beantragen. Doch auch diese will die Regierung „reformieren“, also kürzen. Die Folgen werden Kinder am stärksten zu spüren bekommen: Ihre Eltern verlieren die Notstandshilfe, und ausgerechnet die Kinderzuschläge bei der Mindestsicherung will die Regierung deckeln, also ebenfalls kürzen. Laut Ministerratsvortrag zur Mindestsicherung sind ab dem dritten Kind nur mehr 43 Euro Mindestsicherung vorgesehen. Zum Vergleich: Das ist weniger, als die 53,7 Euro, die ein durchschnittlicher Haushalt alleine für Medikamente und medizinische Produkte ausgibt! Die Kinderarmut in Österreich wird durch diese Bundesregierung ein bisher nicht bekanntes Ausmaß erreichen.
Quelle: ÖGB https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/1342599687327/home/faktencheck-zur-notstandshilfe
AUGE/UG Salzburg Monatstreffen 2019
Die Treffen finden jeweils montags ab 17:01 Uhr im Parkhotel Brunauer (Elisabethstraße 45a, 5020 Salzburg) statt.
28.1.2019
25.2.2019
25.3.2019
29.4.2019
27.5.2019
24.6.2019
23.9.2019
28.10.2019
25.11.2019
16.12.2019
Wir freuen uns auf Dein Kommen!
Lese- und Liederabend „Die Weißen“
Luis Stabauer liest aus seinem Buch „Die Weißen“ und wird dabei mit Liedern von Kurt Winterstein begleitet.
Wann: Mittwoch, 5.12.2018 ab 18:30 Uhr
Wo: OFF-Theater Salzburg, Eichstraße 5, 5020 Salzburg
Im Anschluss gibt es eine Diskussion und Widerstandslieder – auch zum Mitsingen – mit Kurt Winterstein.
Zum Buch:
Ein zeitgeschichtliches Panorama im Spannungsverhältnis von Krieg und Verfolgung, Austrofaschismus, NS-Diktatur und Widerstand. Das Suchen einer neuen Gesellschaft von 1934 bis zur Gegenwart.
Nach der Ermordung seiner Eltern durch die Austrofaschisten wird der elfjährige Ernst von der Familie Patosek aufgenommen. Er wird Teil der von Toni Patosek geleiteten Wiener Widerstandsgruppe „Die Weißen“ und zum Vertrauten der kleinen Franzi Patosek.
Als die Gruppe auffliegt und ein Großteil der Mitglieder, darunter auch Toni, hingerichtet wird, verlieren sich Franzi und Ernst aus den Augen. Erst 65 Jahre später begegnen sich die Wahlgeschwister wieder.
Mit genauem Blick zeichnet Luis Stabauer die zwei unterschiedlichen Lebenswege nach und analysiert behutsam, wie beide immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt werden.
Stabauer bettet seinen politischen Roman und die Personen, die diesen prägen, in die konfliktreiche Entwicklung Österreichs im 20. Jahrhundert ein. Ein spannendes und berührendes Buch.
Univ. Prof. i.R. Dr. Emmerich Tálos
Am Beispiel einer Wiener Familie lässt Luis Stabauer Ereignisse und Verbrechen vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in ihrer Heimatstadt lebendig werden.
Er hat mit diesem Buch ein Denkmal gegen das Vergessen dieser Zeit geschaffen.
Nikolaus Habjan (Regisseur, Puppenspieler)
Anträge AUGE/UG Salzburg 12. AK-Vollversammlung am 13.11.2018
Folgende Anträge werden von uns bei der kommenden AK-Vollversammlung am 13.11.2018 eingebracht:
- Ermutigung zu einer anderen Lohnpolitik
- Für den Schutz der Umwelt in UVP-Verfahren
- Für eine solidarische lebenslagen- und bedarfsorientierte Grundsicherung
- Für eine Vereinheitlichung der Beitragsregelungen und Leistungen für alle Versicherten im Sozialversicherungssystem
- Gemeinsam die SGKK für die SalzburgerInnen retten
- Illiberale Demokratie
- Keine Kürzungen bei Frauenorganisationen
- Kinder gegen Armut absichern
- Klimaziele erreichen – jetzt!
- Pressefreiheit sichern
- Sozialversicherung und Krankenkassen verbessern
- Wirksamkeitsstudie für Antidepressiva einfordern
- Zugang zu und Aufenthaltsrecht für Asylwerbende in Lehre
- Erhalt der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung