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Zustimmung für Renaturierungsgesetz richtiger Weg

Bundesministerin Gewesslers Zustimmung ist zu begrüßen

Um die Klimaziele zu erreichen, ist neben der Emissionsreduzierung der Treibhausgase auf Null auch eine Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre notwendig. Darin ist sich der Weltklimarat einig. Neben vielen fantastisch anmutenden Methoden, wie etwa zehntausende Spiegel im Weltall zu positionieren oder ganze Gebirge zu zermahlen, die dann durch natürliche Verwitterung das Kohlendioxid der Atmosphäre binden sollen, gibt es auch eine Reihe schlecht verstandener und gefährlicher Methoden. So sollen Wolkenbildungen global verändert werden, Algen sollen gedüngt werden. Die technologische Filterung von Kohlendioxid ist technisch aufwendig, maßlos teuer und ineffektiv. Ein anderer Vorschlag will Milliarden Tonnen von sogenannten Sulfataerosolen jährlich in die Atmosphäre „impfen“, die dann das Sonnenlicht reflektieren sollen. Die Folgen wären dramatisch: Ganze Ökosysteme würden kollabieren, Meeres- und Windströmungen global verändert, weltweite Trockenheit begünstigt und mit den Sulfataerosolen würden wir eine Welt mit „saurem Regen“ schaffen.

Aufforstung und Renaturierung

Dagegen gibt es eine gut verstandene und altbekannte Methode: Aufforstung und Wiederaufforstung oder die Renaturierung von Mooren und allgemein die Wiederherstellung von Feuchtgebieten und naturnahen Lebensräumen aus kultivierten, genutzten Bodenoberflächen. Bäume entziehen der Atmosphäre CO2 durch Photosynthese und speichern den Kohlenstoff langfristig in Holz. Moore sind gute „Kohlenstoffsenken“, sie speichern 26 bis 44 Prozent des gesamten im Boden gelagerten Kohlenstoffs. Schrumpfen die Moore weiter, geben sie dieses Methan an die Atmosphäre ab. So geben ehemalige Moore, die in Weide- oder Anbauland umgewandelt wurden, Emissionen von 21 bis 29 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar jährlich ab. (IPCC (2019): Land Degradation)

Das Potenzial für die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre beträgt bei Aufforstung und Renaturierung in etwa sieben Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr weltweit. (IPCC AR6, WGIII (2022)) Mit einer weitgehenden Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist damit die Aufforstung und die Renaturierung das Mittel der Wahl.

Renaturierungsgesetz ist notwendig

Die Zustimmung von Bundesministerin Gewessler zum Renaturierungsgesetz ist daher unumgänglich. Einige kürzlich veröffentlichte Studien beschreiben die verheerenden Auswirkungen in den nächsten Jahrzehnten auf die Wirtschaft. (Kotzet al. Nature (2024); Waidelich et al. Nat. Clim. Change (2024)) Jede jetzt investierte Million und Milliarde wird einen zigfachen Verlust in der Zukunft verhindern. Wenn die ÖVP lieber Klientelpolitik betreibt und zugunsten ihrer Interessengruppen unsere Zukunft aufs Spiel setzt, dann sind wir deswegen nicht verwundert. Die Politik der ÖVP reiht sich ein in eine Fülle von Entscheidungen gegen die Menschen. Es wird endlich Zeit, dass der ÖVP die Regierungsverantwortung entzogen wird.

GEMEINSAM AUGE/UG: Europawahl ist Richtungswahl für Demokratie und Klimaschutz

Am 9. Juni wählen wir die Neuzusammensetzung des Europäischen Parlaments. Das Europäische Parlament entscheidet über EU-Gesetze, die unser tägliches Leben betreffen und unsere Zukunft gestalten

Gerade in Bezug auf den Klimawandel wird das kommende Europäische Parlament zeigen müssen, ob es uns auf einen zukunftsfähigen Weg bringt, in dem die menschgemachte Erhitzung eingebremst wird oder ob wir weiter auf einem klimapolitischen Abgrund zusteuern. Seit Monaten wird vor einem Rechtsruck in Europa und damit dem Erstarken rückwärtsgewandter Kräfte gewarnt. Diese wollen kein handlungsfähiges geeintes Europe, sondern eine Rückkehr zum Nationalstaat. Nicht zuletzt, weil es um eine Richtungswahl in den Bereichen Demokratie und Klimapolitik geht, ist es von großer Bedeutung sich an der Wahl zu beteiligen.

Europa braucht eine gerechte Verteilung von Ressourcen, bei der der Klimaschutz vor dem Profit steht. Sozial-ökologische Faktoren müssen eine zentrale Rolle in der europäischen Politik spielen. Ökologische Zukunftstechnologien, eine rasche Unabhängigkeit von Öl- und Gasimporten und die Reduktion des Bodenverbrauchs sind zentrale Anliegen unserer Fraktion. Der Schutz der Ökologie bzw. das Wiederherstellen von ökologischen Gleichgewichten, wird sich gravierend auf unsere zukünftige Lebenssituation auswirken.

Diese Themen müssen auf europäischer Ebene angegangen werden. Auch die Verpflichtung, Migrant:innen sichere Zugangswege in die EU zu eröffnen, darf bei dieser Wahl nicht ausgeblendet werden. Legale Einreise- und Niederlassungsmöglichkeiten, das Leben von Vielfalt statt Ausgrenzung, aber auch die Verhinderung von Fluchtursachen gehören zu unseren Forderungen.

Bei der EU-Wahl dürfen alle wählen, die am Wahltag mindestens 16 Jahre alt sind und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Bürger aus anderen EU-Mitgliedstaaten können ebenfalls wählen, müssen sich dafür aber in der Europa-Wählerevidenz eingetragen haben. Mit einer Vorzugsstimme ist es möglich, direkt Personen die eigene Stimme zu geben.

Ein Überblick über die zur Wahl stehenden Parteien findet sich z.B. unter euelections.eeb.org. Der Wahlrechner kann Hilfestellung in Bezug auf die Positionierungen der Parteien liefern: wahlrechner.at.

GEMEINSAM AUGE/UG zur Wiener AK-Vollversammlung: Ein starkes Team für die AK!

AK Team 2024

Vera Koller zur Fraktionsvorsitzenden gewählt und in den AK-Vorstand nominiert, Florian Schall in die AK-Kontrolle

Vera Koller wurde am 13. Mai von den AK-Rät:innen der Fraktion GEMEINSAM AUGE/UG zur Fraktionsvorsitzenden gewählt. Die sozial-ökologische Transformation wird ein Schwerpunkt unserer Arbeit werden. Heute bei der AK-Vollversammlung wird Koller in den Vorstand der Arbeiterkammer Wien gewählt. In die Kontrolle Florian Schall.

Unsere Mandatar:innen im Wiener Arbeitnehmer:innenparlament sind: Aliki Argyropoulos (A1), Karin Stanger (IGA), Ferhat Üstün (Mitel), Marion Polaschek (Uni Wien), Florian Schall (FSW), Jens Karg (ARGE Gentechnikfrei), Claudia Stadler (Grüner Klub im Parlament), Danijel Relot (Wiener Lokalbahnen), Vera Koller (ÖGB).

GEMEINSAM leben wir! Wir sind ein Team. Unsere Expert:innen sind wir alle. Unsere Expert:innen sind Betriebsrät:innen und Arbeiter:innen und Angestellte. Ob IT-Analytikerin, Triebfahrzeugführer, Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, Archäologin, Molekularbiologin, Telekommunikationstechniker, Sachbearbeiter, Ökonom. Ob Betriebsrät:in, ob Angestellter oder Arbeiterin, unser Wissen, unser Können bringen wir in unsere Gewerkschaftsarbeit mit ein. All das sind unsere Expert:innen. Das sind wir. Unsere Vorstellung einer besseren Gesellschaft ist eine Demokratie von unten, in der alle – egal welcher Herkunft, egal welcher soziale Status – gleichberechtigt mitentscheiden können. Denn Alle sind diese Gesellschaft. Das sind wir, das leben wir, dafür werden wir uns einsetzen!

Hier kannst du dir den Redebeitrag von Vera Koller anhören:

Hier geht es zur Presseaussendung.

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