12-Stunden-Arbeitstag droht Spaltung am Arbeitsmarkt noch zu vertiefen!
Paiha erinnert daran, dass Österreich bei den wöchentlichen Arbeitszeiten von Vollzeitbeschäftigten europaweit bereits eine Spitzenplatz einnimmt, gleichzeitig Teilzeitbeschäftigung boomt. „Mit dieser weiteren Flexibilisierungsmöglichkeit wird sich die Spaltung zwischen jenen ArbeitnehmerInnen, die ein Zuviel und jenen, die ein Zuwenig an bezahlter Erwerbsarbeit haben, nur noch fortsetzen,“ warnt Paiha. Insbesondere Frauen wären von diesen Entwicklungen einmal mehr negativ betroffen, wie die Zunahme von Teilzeit belegt. „Zu einer gerechteren Aufteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Hausarbeit – und damit von Einkommen, Chancen und Teilhabe – leistet die Ausdehnung täglicher Arbeitszeiten jedenfalls keinerlei Beitrag. Vielmehr droht sich die traditionelle, geschlechterspezifische Arbeitsteilung noch einzuzementieren.“
Sozialdemokratische Bekenntnisse zu Arbeitsverkürzung entpuppen sich einmal mehr als Wahlkampfschmäh
Mit der Möglichkeit, den Arbeitstag bei Gleitzeit auf bis zu 12-Stunden auszudehnen, sei die Tür für eine umfassende Arbeitszeitverlängerung weiter aufgemacht worden, kritisiert die AUGE/UG. Und das, obwohl körperliche und psychischer Erkrankungen aufgrund ausufernder Arbeitszeiten und zunehmenden Arbeitsdruck – Stichwort Burn out – ständig steigen. Paiha abschließend: „Wer Arbeitszeit verlängert raubt Zeit für Freizeit, FreundInnen und Familie und damit Zeit für Erholung. Die Sozialdemokratie, die im Nationalratswahlkampf noch heldenhaft die Rolle der Schutzmadonna gegen den 12-Stunden-Arbeitstag gegeben hat, ist inzwischen selbst dabei, den ‚8-Stunden-Tag‘ zu entsorgen, für den Vorväter und -mütter unter großen Opfern gekämpft haben. Wortreiche SPÖ-Reden für Arbeitszeitverkürzung entpuppen sich jedenfalls endgültig als das, was sie sind – Sonntagsreden und Wahlkampfgetöse, sonst nichts,“ schließt Paiha.