Österreich nimmt bei Arbeitszeiten bereits Spitzenplatz in Europa ein!
In ihrem Antrag erinnert die AUGE/UG daran, dass Österreich bei den Arbeitszeiten EU-weit bereits traurige Spitze ist und trotz Krise Überstunden mehr Regel denn Ausnahme sind: „Vollzeitbeschäftigte in Österreich arbeiten durchschnittlich 41,8 Stunden je Woche, und liegen damit EU-weit nur hinter Großbritannien. Trotz Krise wurden 2013 270 Millionen Überstunden geleistet. Mit der Ausweitung der täglichen Arbeitszeit bei Gleitzeit droht sich diese Zahl noch zu erhöhen – aus Kosten von Beschäftigung, Freizeit und Gesundheit,“ kritisiert Paiha.
Kritik kommt von den Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen auch aus einer Geschlechterperspektive: „Zu einer gerechteren Verteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Hausarbeit leisten längere tägliche Arbeitszeiten jedenfalls keinerlei Beitrag. Wenn überwiegend vollzeit beschäftigten Männern noch mehr Überstundenarbeit ermöglicht wird, droht das die traditionelle, geschlechterspezifische Arbeitsteilung noch mehr einzuzementieren,“ warnt Paiha. Darum wird im AUGE/UG Antrag auch eine Arbeitszeitverkürzung gefordert.
Sozialdemokratische Mehrheit stimmt gegen AUGE/UG-Antrag
Völlig unverständlich ist für Paiha die ablehnende Haltung der sozialdemokratischen AK-Mehrheit zum AUGE/UG-Anträge: „Wären derartige Pläne von schwarz-blau gewälzt worden, wäre die Empörung in den Reihen der roten GewerkschafterInnen groß. Jetzt wird abgewiegelt, ganz offensichtlich will die FSG der SPÖ und ihren GewerkschafterInnen in Regierung und Nationalrat nicht weh tun. Unabhängige und konequente Interessensvertretung sieht jedenfalls anders aus!“
Chance auf AK-Präsidentin einmal mehr vertan
Zur Wahl von Rudolf Kaske zum Wiener AK-Präsidenten hält Paiha abschließend fest: „Bei aller Sympathie und Wertschätzung für Rudi Kaske: Einmal mehr wurde von der Mehrheitsfraktion die Chance vertan, eine AK-Präsidentin zur Wahl vorzuschlagen. Nicht nur in Wien. Die AK-Präsidentenrunde bleibt österreichweit ein Herrenklub. Dass es im Jahr 2014 nach wie vor österreichweit keine einzige AK-Präsidentin gibt ist und bleibt eine Schande.“