Betriebsschließungen: Schluss mit Machtlosigkeit – Mitbestimmung stärken!

offener Brief An den Vorstand der AK NÖ!
Werte Kolleginnen, werte Kollegen!
Nach einschneidenden Firmenschließungen der letzten Monate müssen wir um die Zukunft der Beschäftigten mehr als nur besorgt sein.
Die Schließungen, trotz schwarzer Zahlen und Gewinne, zeigt einmal mehr, das Beschäftigten-Interessen kein Anliegen der Wirtschaft mehr sind. Die nächsten Schließungen sind wahrscheinlich schon geplant, lauern schon in den Schubladen von Konzernen.
Was aber tun?
AK und ÖGB sind starke Institutionen, immer für die Interessen der Beschäftigten aktiv. Gleichwohl erfordern die Zeichen der Zeit die gewohnten Wege zu erweitern und Partnerschaften und Spielräume neu auszuloten.
Wir müssen uns fragen, wie wir die Wirtschaft in die Pflicht nehmen können, wieder soziale Verantwortung zu übernehmen!
Welche Gesetzte, Spielregeln und Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung?. Welche Gesetzte, Spielräume und Möglichkeiten müssten geschaffen werden, um die Interessen der Beschäftigten wieder zum zählenden Faktor in der Industrie und Wirtschaft zu machen? Wer kann diese Rechte und Möglichkeiten wo einfordern und durchsetzen? Was sind EU-Rechte, wo haben wir Länderspielraum? Wo bietet das AVG zuwenig Schutz? Wie können die Mitbestimmungsrechte und Mitgestaltungsrechte der Beschäftigten gestärkt werden?
Wäre es nicht eine Notwendigkeit, bei beabsichtigten Betriebsschließungen trotz schwarzer Zahlen ein gleichwertiges Abstimmungsverhältnis der Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat einzuführen? Wo und wie kann das Gesetz dahingehend verändert werden? Da braucht es Experten, und die haben Kammer und ÖGB. Ebenso haben AK und ÖGB ein starkes Mandat, die Interessen zu vertreten.

 

Trotz weltweit steigender Gewinnzahlen vieler Branchen, trotz steigender Dividenden, bleiben ArbeitnehmerInnen immer mehr auf der Strecke, landen ohne Aussicht auf Beschäftigung in der Arbeitslosigkeit. Die Werte der Konzerne basieren auf der, realen, Arbeit der Beschäftigten. Und doch sind die Werte immer mehr Spielball der globalen Wirtschaft.
Wenn wir nichts tun, nicht gegensteuern, werden wir weiter hilflos zusehen, wie die Arbeitslosenzahlen weiter steigen!

Aus diesem Grund bitte ich den Vorstand der AK NÖ, sofort eine ExpertInnengruppe einzurichten, um zu prüfen wie man den ArbeitnehmerInnen nachhaltig zu mehr Rechten verhelfen kann und die gefundenen Maßnahmen rasch und zügig in die Umsetzung zu bringen.  Auch zu prüfen, wie wir die Wirtschaft in die Pflicht hin zu einer Wirtschaft mit sozialer Verantwortung bringen können.
Ebenso sind Partnerschaften mit der BundesAK und den Gewerkschaften herzustellen, um gemeinsam diese Maßnahmen zu erarbeiten und durchzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Taibl
Auge/UG NÖ

Print Friendly, PDF & Email