„Vermögenssteuern bleiben ein Gebot der Stunde!“

 

Unter die Kategorie „kurios“ fällt für Koza die  Protestversammlung der Großgrundbesitzer am 26. Februar gegen Vermögenssteuern. „Immer die gleichen dümmlichen Argumente, immer die gleichen dümmlichen Drohungen. Im Zusammenhang mit Vermögenssteuern von ‚Enteignung‘ und drohendem Weltende zu fabulieren, zeugt lediglich davon, dass die werten Damen und Herren Forst- und Waldbesitzer entweder nicht willens oder fähig sind, sich seriös mit dem Thema auseinanderzusetzen. Warum ausgerechnet Vermögenssteuern eine Enteignung darstellen sollen, eine Lohnsteuer, die vom Lohn einbehalten wird, dagegen nicht, soll einmal jemand erklären. Jede Abgabe und Steuer ist eine Form der Enteignung, nimmt sich doch der Staat einen Anteil von etwas, was ihm ursprünglich nicht gehört. Die ‚Enteignungskeule‘ ist somit pure und vor allem plumpe Agitation, sonst gar nichts. Um längst überkommenen Steuerprivilegien und den Besitzstand zu wahren, ist den Herrschaften ganz offensichtlich jede Behauptung recht, und sei sie noch so unsinnig,“ kritisiert Koza.

 

Unzureichendes Mittel, um soziale Ungleichheit zu reduzieren

Vermögenssteuern müssten an die Substanz gehen, soll die extreme Vermögenskonzentration eingedämmt werden. „Vermögenszuwachssteuern bremst nur etwas das Vermögenswachstum. Vermögens-, Erbschafts- und Schenkungssteuern, die den Vermögensbestand regelmäßig bzw. in zeitlichen Abständen besteuern, schöpfen dagegen einen Teil der Vermögenssubstanz ab und wirken so einem Anstieg der Vermögenskonzentration entgegen. Wer soziale Ungleichheit und die extreme Ungleichverteilung bei den Vermögen bekämpfen will, kommt daher um Vermögenssteuern nicht herum.“

AUGE/UG-Bundessekretär Koza abschließend: „Soziale Ungleichheit und hohe Vermögenskonzentration gefährden die Demokratie, weil finanzstarke Gruppen natürlich viel wirkungsvoller und nachdrücklicher ihre Interessen auch gegen Mehrheiten durchsetzen und organisieren können, wie auch Starökonom Piketty warnt. Nicht zuletzt deshalb ist eine Vermögenssteuer auch ein Beitrag zur Beschneidung politischer Macht ökonomischer Eliten und für mehr Chancengleichheit. Wohl mit ein Grund, warum konservative und unternehmensnahe Interessensverbände derart entschlossen gegen Vermögenssteuern agitieren.“