AUGE/UG: „Debatte um Arbeitszeitverkürzung muss auch in Österreich geführt werden!“

30 stunden woche

 

Österreich: Zweitlängste Arbeitszeiten in der EU!


Koza erinnert daran, dass laut Arbeitskräfterhebung des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) die vollzeitbeschäftigte österreichischen ArbeitnehmerInnen hinsichtlich ihrer wöchentlich geleisteten Arbeitszeit deutlich über EU-Durchschnitt arbeiten: „Während die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit vollzeitbeschäftigter ArbeitnehmerInnen EU-weit 2011 bei 40,4 Wochenstunden liegt, wird in Österreich – trotz Krise – lange 41,8 Wochenstunden gearbeitet. Nur in Großbritannien arbeiten die unselbständig Beschäftigten noch länger,“ so Koza. In Deutschland liegt die wöchentlich geleistete durchschnittliche Arbeitszeit  dagegen deutlich kürzer, bei 40,7 Stunden wöchentlich.

 

Arbeit und Einkommen in Krise immer ungleicher verteilt

 

Gleichzeitig würden im Zuge der Krise Vollzeitarbeitsplätze abgebaut, während Teilzeit boomt. „Von 2008 bis Ende 2011 sind 33.000 Vollzeitstellen verlorengegangen während die Teilzeitbeschäftigung um 13,3 % um 79.000 Stellen gestiegen ist. Teilzeitarbeit nimmt zu, Vollzeit geht zurück, gleichzeitig werden so viele Überstunden ‚geschoben‘, die uns europaweit einen zweifelhaften Spitzenplatz bei der Länge der Arbeitszeiten bescheren. Seit Jahren stagnierende bis rückläufige Reallöhne unten und in der Mitte zeugen von der massiven Ungleichverteilung bei den Einkommen, die mit der immer ungleicher werdenden Verteilung von Arbeit einhergeht,“ kritisiert Koza.

 

„Eine ernsthafte und seriöse Diskussion um eine umfassende Arbeitszeitverkürzung, um die gerechtere Verteilung von Einkommen, Arbeit und damit auch Chancen ist daher auch in Österreich dringend notwendig. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Heranführung des tatsächlichen an das gesetzliche Pensionsantrittsalter. Überlange, unregelmäßige Arbeitszeiten machen krank. Da darf der vorzeitige Pensionsantritt vieler entsprechend gesundheitlich angeschlagener ArbeitnehmerInnen nicht weiter verwundern.  Menschenwürdige, kürzere Arbeits- und längere Erholungszeiten  sind  Voraussetzung für einen späteren Pensionsantritt. Wer in diesem Sinne eine Diskussion um eine Arbeitszeitverkürzung als ‚vollkommen unrealistisch‘ verweigert betreibt tatsächlich Realitätsverweigerung, “ schließt Koza.

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