GEMEINSAM AUGE/UG Wien: Laut sein, wo andere schweigen! Gemeinsam gegen Femizide

Heute am Minoritenplatz, 10 bis 11 Uhr: Schreitag gegen Femizide

Das Jahr hat mit sieben brutalen Femizide begonnen. 144 Morde an Frauen gab es seit 2018. Ein Zustand, der unerträglich ist und trotzdem scheint der politische Wille zu fehlen, gegen diese Femizide vorzugehen.

Als GEMEINSAM AUGE/UG fordern wir eine Gesamtstrategie gegen Gewalt an Frauen. Gewalt an Frauen kennt keine Nationalität, Religion und Herkunft. Jede Frau kann davon betroffen sein. Politische Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen müssen gemeinsam nachhaltige Maßnahmen gegen Femizide setzen.

Bei der Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien haben wir uns für zehn Tage bezahlten Urlaub bei familiärer und häuslicher Gewalt ausgesprochen. In Australien setzte die Labour-Regierung diese Maßnahme im vergangenen Frühjahr um. Arbeitnehmer:innen können diesen bezahlten Urlaub zum Beispiel nutzen, um Vorkehrungen für ihre Sicherheit zu treffen (einschließlich Umzug), Beratungen zu besuchen oder an Terminen mit medizinischen, finanziellen oder juristischen Fachpersonen teilzunehmen. Wirtschaftliche Sicherheit und Unabhängigkeit sind Schlüsselfaktoren dafür, ob Personen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, einer gefährlichen Beziehung entkommen können. Daher sollte keine Arbeitnehmerin jemals zwischen dem Essen auf dem Tisch und ihrer Sicherheit wählen müssen. Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig ein bezahlter Urlaub bei familiärer und häuslicher Gewalt ist.

Ebenso fordern wir als GEMEINSAM AUGE/UG die Umsetzung der ILO-190 Konvention. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat unter Mitwirkung von Österreich das Übereinkommen 190 zur Beseitigung von Gewalt und Belästigung entwickelt. Österreich hat diese Konvention noch immer nicht ratifiziert.

Auch die Vorschläge befreundeter Organisationen liegen auf dem Tisch, die politisch Verantwortlichen müssen sie nur umsetzen. Denn so wie es ist, so darf es nicht bleiben.

Heute um 10 Uhr gehen ua der Österreichische Frauenring auf die Straße, um lautstark gegen die vielen Femizide in Österreich zu protestieren.

Hier geht es zur Presseaussendung.

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