Ein trauriger Tag – Renate Schön ist tot

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Renate war eine mutige Frau. 1978 hat sie erstmals für die KIV kandidiert. Blutjung und knapp einige Monate nach ihrem Diensteintritt als Sozialarbeiterin bei der Stadt Wien. Vor allem ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer Kontaktfähigkeit war es zu danken, dass die KIV nach 30 Jahren erstmals die Mehrheit in ihrem Dienstellenausschuss errang. Ihre größte Enttäuschung war sicher, dass ihr Nachfolger bei der nächsten Wahl aus fadenscheinigen Gründen zur FSG wechselte.

Als die Entwicklungen im ÖGB dazu führten, dass wir einen Verein gründen mussten, wurde sie Vorsitzende der KIV. Nach ihrer Versetzung in den Ruhestand haben wir sie wegen ihrer starken Verbundenheit zur „Ehrenvorsitzenden“ gemacht. Ein gewisser Paradigmenwechsel in der KIV, in der solche „Formalitäten“ lange Zeit eher verpönt waren.

Soweit es ihr Gesundheitszustand es zuließ, hat sie auch noch nach Aufgabe ihrer Funktionen am KIV-Leben teilgenommen und sich bei den KIV-Plena eingebracht. Zuletzt war das nicht mehr möglich. Noch am Mittwoch hat sie im Krankenhaus angekündigt, am Freitag nach Hause zu gehen. In gewissem Sinn ist das auch geschehen…

Menschen wie Renate gibt es kaum mehr – auch nicht in der KIV. Ich tröste mich damit, dass ihr Ableben so etwas wie Erlösung war. Das ist ein sehr kopflastiger Trost. Es überwiegt die Trauer.

Alfred Bastecky

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