Antrag 10 / Erhöhung der Mittel der privaten Trägerorganisationen der Wiener Behindertenhilfe um mindestens 3 Prozentpunkte für das Budget 2019

der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen

zur 171. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien am 25. Oktober 2018

Antrag mehrheitlich zugewiesen:
GA, Persp., GLB, Türkis, Kom., BDFA: ja
FSG, ÖAAB, FA, ARGE: für Zuweisung

Antragsbehandlung im Ausschuss Sozial- und Inklusionspolitik, Arbeitsrecht und Rechtspolitik

Die 171. Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien möge beschließen:

Die Arbeiterkammer Wien setzt sich für eine Erhöhung der Mittel für die privaten Trägerorganisationen der Wiener Behindertenhilfe um mindestens 3 Prozentpunkte ein, damit die Qualität  in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderungen gesichert werden kann und die physischen und psychischen Herausforderungen dieser Tätigkeit für die MitarbeiterInnen bewältigbar bleiben.

Der FSW hat angekündigt, die Mittel für die privaten Trägerorganisationen der Wiener Behindertenhilfe auch 2019 lediglich um 1 % erhöhen zu wollen, nachdem auch die letztjährige Budgeterhöhung nur 1 % betragen hat.
Die Budgets der Wiener Trägerorganisationen bestehen zu einem überwiegenden Teil aus Personalkosten, deren budgetierte Erhöhung jährlich rund 3 % beträgt (Valorisierung und Biennal- sprünge)

In den privaten Trägerorganisationen werden in den Bereichen Arbeit und Wohnen ca. 7000 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen durch ca. 4450 qualifizierte MitarbeiterInnen begleitet und betreut.
Bei einer Pressekonferenz am 16.05.2018 hat der Vorstand der IVS (Interessensvertretung sozialer Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Behinderung) angekündigt, aufgrund der wiederholten Untervalorisierung bis Ende 2019 ca. 440 MitarbeiterInnen einsparen zu müssen.

Die BetriebsrätInnen im Wiener Behindertenbereich sind hoch alarmiert, da bereits 2018 alle Einsparungsmöglichkeiten ausgereizt wurden und die MitarbeiterInnen jetzt bereits am bzw. sogar über dem Limit arbeiten.
Die KollegInnen wurden bereits über die angekündigten Einsparungen in Kenntnis gesetzt. Gerade im Bereich der Behindertenarbeit besteht ein hohes soziales Engagement, welches die Mitarbeiterinnen antreibt, den finanziellen Mangel durch zusätzlichen Einsatz auszugleichen. Durch die vorhersehbare Arbeitsverdichtung sind gesundheitliche Schäden vorprogrammiert.