Erster Mai: Wir marschieren solidarisch, aber nicht im Gleichschritt

Der Erste Mai wird in Österreich, aber auch in anderen Ländern von einer besonderen Politikverdrossenheit begleitet. Die letzten Wahlen haben einmal mehr gezeigt, dass mit simplen populistischen Phrasendreschen Politik gemacht werden kann. Dies ist das Ergebnis von jahrzehntelanger falsch verstandener Stellvertreter:innen Politik. „Den Menschen wurde politisches Interesse geradezu aberzogen“, ist Vera Koller, Sprecherin der AUGE/UG Wien überzeugt. Nicht selbständig denken, sondern es getrost den anderen überlassen, war die vielleicht auch gut gemeinte Devise. Dieser Trugschluss rächt sich jetzt. Während gewählte Vertreter:innen keine Antworten auf die Probleme der Menschen finden, nutzen Großkonzerne und Großbanken ihre Verbindungen und ihr Know-How um auf Kosten der Gesellschaft Unsummen an Profit zu scheffeln.

Kritische Geister, genaue Beobachter:innen werden aus Parteien aussortiert. Kämpfer:innen für Meinungen, überzeugte Mitstreiter:innen als Radikale verunglimpft. Rechtsextreme, Rechtsautoritäre und alle möglichen Verschwörungsgemeinschaften schmücken sich mit Schlagwörtern wie frei, freiheitlich oder auch kämpfend, dabei bedeuten diese Worte das genaue Gegenteil von dem, für das diese Gruppierungen stehen.

„Die falsche Conclusio lautet, die Linke muss einig sein, darf nicht debattieren. Dabei ist die lebendige Diskussion genau das, was ein solidarisches Miteinander ausmacht, was eine demokratische Gesellschaft braucht. Es auszuhalten nicht immer einer Meinung zu sein, sich auszutauschen, unter Einfluss aller Expertisen. Sich einzubringen im Rahmen der Möglichkeiten, anstatt uns allen bekanntes Raunzen auf der Sofabank. „Die Beteiligung beginnt im Betrieb und endet an der Wahlurne, so soll Demokratie sein“, so Vera Koller

Gemeinsam, solidarisch zu denken, zu leben und zu kämpfen, war schon immer die zu tiefste Überzeugung der Arbeiter:innenschaft! Nutzen wir den Erste Mai für ein kräftiges Zeichen!

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