Alle Beiträge von Melissa Bakic

Vollversammlung Mai 2025 – Antrag 2

Antrag  2

an die 03. Vollversammlung vom 8. Mai 2025

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Lufthunderter muss bleiben!

Antrag mehrheitlich angenommen.

 

Das Immissionschutzgesetz-Luft (IG-L) ist das zentrale Gesetz zum Schutz der Luftqualität in Österreich und setzt EU-Richtlinien um. Es zielt auf den Schutz von Gesundheit und Umwelt, die Reduktion von Luftschadstoffen und die Sicherung bzw. Verbesserung der Luftqualität.

Es gibt bereits eine neue EU-Luftqualitätsrichtlinie neu mit Grenzwerten ab 2030. Der Feinstaub PM2,5 Jahresmittelwert soll von 25 µg/m³ auf 10 µg/m³ gesenkt werden und ein Feinstaub PM10 Jahresmittelwert von 40 µg/m³ auf 20 µg/m³ werden. Selbst diese Werte liegen noch über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation.

Der Verkehrsclub Österreich bewertet eine Temporeduktion als eine besonders wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität. Tempo 100 statt 130 senkt NOX um knapp 40 % und Feinstaub (PM10) um 27 %. In der Steiermark brachte das bei Grenzwertüberschreitungen 2023 eine Reduktion der NOX-Emissionen um 9,5 %, Feinstaub um 10,6 % und CO₂ um 4,6 %. Trotz Fortschritten ist die Belastung mit Schadstoffen weiterhin gesundheitsschädlich hoch. Neben strengeren Abgasnormen und mehr Elektromobilität braucht es daher zusätzliche Schritte wie Tempolimits, Fahrverbote für stark emittierende Fahrzeuge und Nullemissionszonen – nach dem Vorbild von London oder den Niederlanden. Wichtig sind auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie sicherer Geh- und Radwege.

Es wird nicht die eine Lösung geben, die alle Probleme lösen wird. Es wird viele Einzelmaßnahmen bedürfen um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Eine Rücknahme einer Maßnahme die hilft ist dadurch doppelt negativ zu bewerten.

Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark fordert die Landesregierung Steiermark auf, die diesbezügliche Gesetzgebung dahingehend zu ändern, dass folgende Punkte sichergestellt werden:

  • Die Luftgüte der Steiermark muss weiter verbessert werden um Gesundheit und Umwelt zu erhalten. Daher gilt die sofortige Wiedereinführung des „Lufthunderters“ (100 km/h IG-L).
  • Erarbeitung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes bzw. Umsetzung der Maßnahmen für eine sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende des Umweltbundesamtes um die Luftqualitätsrichtlinie mit neuen Grenzwerten ab 2030 umsetzen zu können.

Für die Fraktion der AUGE/UG

DI Sandra Hofmann                                                          Graz, den 8. Mai 2025

 

 

Vollversammlung Mai 2025 – Antrag 1

Antrag  1

an die 03. Vollversammlung vom 8. Mai 2025

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Gendermedizin oder doch Rückschritt zur Buschmedizin?

Antrag mehrheitlich angenommen.

 

Seit 2010 wird in Österreich im Rahmen der Gendermedizin schon einiges getan, so wurde in Wien die erste Professur europaweit eingerichtet. Mittlerweile hat ein kleines Land wie Österreich bereits zwei Lehrstühle für Gendermedizin (in Wien Frau Prof.in Dr. in Alexandra Kautzky-Willer und in Innsbruck Univ. Prof. Dr. Herbert Tilg). Auch gibt es bereits seit 2021 die „Modellregion Kärnten“ für den Bereich Gendermedizin in der das biologische und soziale Geschlecht in der medizinischen Versorgung Berücksichtigung findet.

Im aktuellen Regierungsprogramm 2025 – 2029 wird auf Seite 133 ein kurzer Absatz zum Thema Gendermedizin behandelt, der aber rein nur auf die Frauengesundheit eingeht. So wird etwa auf spezifische Themen wie Zyklus- und Wechselbeschwerden eingegangen, oder den Ausbau der Stellungsstraße des Bundesheeres zur Gesundheitsstraße auch für Frauen verwiesen und angeregt, Frauenhygieneartikel und Verhütungsmittel umsatzsteuerbefreit abzugeben oder an Schulen und öffentlichen Orten gratis zugänglich zu machen. Gendermedizin sollte aber viel mehr sein, als nur ein reines Frauenthema, z.B. Osteoporose bei Männern und transidenten Personen, was bisher kaum Beachtung findet (Prävalenz bei Männern 30%, bei Frauen 50%). So findet sich auch in der Rheumatologie ein unterschiedliches Therapieansprechen je nach Geschlecht und in der Kardiologie wissen wir, dass Herzinfarkte bei Frauen und Männern unterschiedliche Symptome haben können (u.a. Brustschmerzen vs. Bauch- oder Wirbelsäulenschmerzen).  Gendermedizin sollte kein rein biologisches Thema, sondern ein ganzheitliches Thema sein, indem es um Menschen, ihre Herkunft, ihren sozialen Status und ihr Arbeitsumfeld geht.

Weiters sollte die Gendermedizin bereits im Studium viel mehr in den Fokus gerückt werden und auch die Lehrbücher sollten sich dahingehend weiterentwickeln, weg vom reinen patriarchalen Denken, hin zu einer individuellen Auffassung und dem damit verbundenen ganzheitlichen medizinischen Konzept, den Menschen, als soziales Individuum auch im Geschlechter-Kontext zu betrachten.

Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark fordert die Bundesregierung auf, die diesbezügliche Gesetzgebung dahingehend zu ändern, dass folgende Punkte für die Zukunft sichergestellt werden:

  • Aufnahme einer genderrelevanten, individuellen Medizin bereits verpflichtend im Studium und damit verankert die Lehre vom Menschen als soziales und geschlechtsassoziiertes Individuum.
  • Aufbau und Ausbau weiterer Modellregionen in Österreich und Evaluierung der bisherigen Modellregion auf dem Gebiet der Gendermedizin und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung für die Sichtbarmachung und eventuell Etablierung weiterer Lehrstühle. 
  • Forschung im Bereich der Gendermedizin auf allen Gebieten der Medizin vorantreiben und finanzielle Unterstützung durch FWF, FFG, EU, usw. sicherstellen. Ausschreibungen zu Forschungsschwerpunkten auch in Subdisziplinen (z.B. Rheumatologie, Immunologie, Infektiologie, usw.) und Anreize setzen, auf diesen Gebieten Forschung zu forcieren.
  • Querschnittsmaterie für das BM für Frauen, Wissenschaft und Forschung und das BM für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz mit Berichts- und Veröffentlichungspflicht für gendermedizinische Maßnahmen.

Für die Fraktion der AUGE/UG

DI Sandra Hofmann                                                     Graz, den 8. Mai 2025

 

Wildkräuterspaziergang & Workshop in Stattegg mit Angela Kroboth 09.05.2025 15 Uhr

Wir laden Dich herzlich zu einem gemeinsamen Wildkräuterspaziergang & Workshop in Stattegg mit Angela Kroboth ein.

Angela Kroboth ist es ein Anliegen, den Menschen die Natur näher zu bringen, unsere direkte, unmittelbare Umgebung im Bereich der Pflanzenwelt kennen- und nützen zu lernen. Sie veranstaltet Kräuterführungen und Workshops und hat hier vor allem viele „Gartenunkräuter“, wie sie leider oft bezeichnet werden, in ihrem Programm. Denn diese stoßen den Menschen durch ihr großes Vorkommen förmlich darauf, sie näher zu betrachten und zu nutzen. „Anstatt uns über diese Wildkräuter zu ärgern oder uns gar aus Verzweiflung in der Bekämpfung die Kräfte rauben zu lassen, sollten wir einfach deren Kräfte nutzen.“

Mehr Eindrücke unter: https://nachhaltig-in-graz.at/kraeuterpaedagogin-angela-kroboth/

Wolltest Du schon immer wissen welche Schätze vor Deiner Haustür wachsen?

Wir machen zuerst einen Wildkräuterspaziergang, bei dem wir die Wildkräuter vor unserer Haustür kennen und sicher bestimmen lernen. Wir erfahren, wie wir sie nutzen können und entdecken die Kraft der Wildkräuter zur Unterstützung unserer Gesundheit. Anschließend werden wir uns ein Wildkräutersalz zum mit nach Hause nehmen mörsern und uns einen Wildkräuteraufstrich schmecken lassen. 

Du willst die AUGE/UG kennenlernen? Wir laden Dich herzlich zu einer für Dich kostenlosen Veranstaltung ein:

  • Freitag, den 09.05.2025 machen wir gemeinsam um 15 Uhr einen Wildkräuterspaziergang & Workshop in Stattegg mit Angela Kroboth.
    Treffpunkt: Eichenwaldweg 5, 8046 Stattegg.
    Dauer: 2,5 – 3 Stunden

Anmeldung bis 06.05. an stmk@auge.or.at (First come first served!) – Bitte gib Bescheid wie Du anreist, da es nur begrenzt Parkplätze gibt.

Erreichbarkeit:

  • Öffentlich: Bus 53 Richtung Stattegg Fuß der Leber bis Station Stattegg Dorfplatz und dann 15-20 Minuten zu Fuß
  • Fahrrad: Tipp von Andritz über die Zelinkagasse und dann den Ursprungweg entlang fahren
  • PKW: Es gibt nur wenig Parkplätze direkt beim Treffpunkt, bitte Bescheid geben.

Wir freuen uns auf Deine Anmeldung!

Ausstellung „24/7 Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“ – 15.01.25 16 Uhr

Wir laden Dich herzlich ein, mit uns die Ausstellung „24/7 Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“ im Kunsthaus Graz zu besuchen. 

Alle genauen Infos zur Ausstellung findest du auf der Seite vom Kunsthaus Graz. Hier ein kurzer Überblick:

Die Ausstellung 24/7 – Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung erforscht die Veränderungen der modernen Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf unser Leben. In Zeiten digitaler Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Selbstausbeutung und Selbstverwirklichung.

Die Arbeitswelt hat sich stark verändert: Fahrradbot*innen, die einst für physische Flexibilität standen, sind nun Teil der digitalen Lieferrevolution. Doch trotz dieser scheinbaren Freiheit kämpfen viele um faire Arbeitsbedingungen. Besonders unsichtbare Arbeit, wie unbezahlte Haus- und Fürsorgearbeit, bleibt ein drängendes Problem, das feministische Perspektiven erfordert.

Begriffe wie „New Work“ und die 4-Tage-Woche sind in aller Munde, aber sind sie wirklich der Wandel oder nur leere Worte? Arbeit sollte mehr sein als ein ökonomisches Mittel – sie sollte Sinn und Erfüllung bieten. Herbert Marcuse träumte von einer Gesellschaft, in der Arbeit nicht mehr das Leben dominiert, sondern Platz für persönliche Entfaltung lässt.

24/7 lädt dazu ein, über die Bedeutung von Arbeit, ihren Sinn und ihre Zukunft nachzudenken – in einer Welt, die zunehmend von Digitalisierung, Automatisierung und globalen Veränderungen geprägt ist.

Du willst die AUGE/UG kennenlernen? Wir laden Dich herzlich zu einer für Dich kostenlosen Veranstaltung ein:

  • Mittwoch, den 15.01.2025 um 16 Uhr zur Teilnahme an einer Führung der Ausstellung „24/7 Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“ im Kunsthaus Graz

Es gibt anschließend die Möglichkeit, sich in einem Lokal in der Nähe noch weiter auszutauschen. Die erste Runde geht auf uns!

Anmeldung an stmk@auge.or.at oder unter 0664 390 18 58

Kunsthaus Graz
Lendkai 1, 8010 Graz
Führungsbeginn 16.00

Wir freuen uns auf Deine Anmeldung!

Vollversammlung November 2024 – Antrag 3

Antrag  3

an die 02. Vollversammlung vom 14. November 2024

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Altersgrenze beim Verkauf von Energydrinks

Antrag mit Textänderung mehrheitlich angenommen:
FSG, GLB-KPÖ: Annahme
ÖAAB-FCG, FA-FPÖ: Zuweisung

 

Energydrinks sind in den letzten Jahren zunehmend populär geworden, insbesondere unter Jugendlichen. Diese Getränke enthalten hohe Mengen an Koffein, Zucker und anderen stimulierenden Inhaltsstoffen, die gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Angesichts der steigenden Konsumzahlen unter jungen Menschen ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen.

Die bekanntesten gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe:

  • Viele Energydrinks enthalten Koffein in hohen Konzentrationen, die zu Schlafstörungen, Nervosität, erhöhter Herzfrequenz und anderen gesundheitlichen Problemen führen können.
  • Zusätzlich enthalten viele dieser Getränke große Mengen an Zucker, was zur Entwicklung von Übergewicht, Diabetes und anderen metabolischen Erkrankungen beitragen kann. Ein hoher Zuckerkonsum steht in direktem Zusammenhang mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen.

Jugendliche sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen von Koffein und Zucker, da ihr Körper sich noch in der Entwicklung befindet. Dies kann zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen. In Kombination mit Alkohol werden die Risiken weiter erhöht.

Bei einer Bundestagsanhörung in Deutschland im September 2024 warnten Ernährungsexperten und MedizinerInnen vor möglichen schweren gesundheitlichen Folgen durch den Konsum von Energydrinks und sprachen sich eindeutig für eine Altersgrenze beim Verkauf aus.

In zahlreichen anderen europäischen Ländern gibt es bereits Alterseinschränkungen beim Verkauf von Energy Drinks: In Schweden und Norwegen ist der Verkauf für Jugendliche unter 15 Jahren untersagt, in Litauen sind Verkäufe an Personen unter 14 Jahren verboten. In Estland gilt das Verkaufsverbot für Jugendliche unter 16 Jahren, in Polen und Lettland sogar für Jugendliche unter 18 Jahren.

Die Einführung einer Altersbeschränkung für den Verkauf von Energydrinks ist eine notwendige Maßnahme zum Schutz der Gesundheit unserer Jugendlichen.

Vorstellbar sind Alterskontrollen wie beim Verkauf von alkoholischen Getränken.

Die Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark fordert die steiermärkische Landesregierung auf, Jugendliche vor schädlichen Getränken, insbesonders vor Energydrinks, zu schützen.

Für die Fraktion der AUGE/UG

DI Sandra Hofmann e.h.                                         Graz, 14. November 2024