Antrag 09 / Algorithmus im AMS

der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen zur 168. Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer am 28. November 2019

Antrag mehrheitlich angenommen
FSG, ÖAAB: Annahme
FA: für Zuweisung

Antragserledigung im BAK-Vorstand

Die Bundesarbeitskammer fordert:
Aufstockung des AMS-Budgets auf eine Höhe, das sowohl die zweite wie auch die dritte Gruppe ausreichend Fördermaßnahmen erhalten.

Bundesweit arbeiten das AMS mittlerweile mit Algorithmen, der grob gesprochen die Arbeitssuchenden in 3 Kategorien einteilt.

  • Die erste Gruppe hat hohe Chancen und Bildung und keinen Förderbedarf.
  • Die zweite Gruppe kann mit gezielter Förderung rasch vermittelt werden.
  • Die dritte Gruppe hat auch mit Förderung geringe Chancen.

Fördermöglichkeiten sollen in Zukunft hauptsächlich die mittlere Gruppe erhalten.
Das sind in vielerlei Hinsicht falsche Signale. Wenn wir von einem Grundrecht auf Teilhabe ausgehen, also auch Menschen mit Beeinträchtigung, besonderen Bedürfnissen oder sonstigen Schwierigkeiten das Recht zugestehen, dass sie am Erwerbsleben teilnehmen können, müssen wir gerade diese Menschen auch fördern. Dazu braucht es Mittel und Budget. Und, wenn wir diesen Menschen das Signal geben, ihr seid gesellschaftlich nichts mehr Wert, wir nehmen keine Mittel mehr in die Hand um euch zu fördern, dann berauben wir sie sämtlicher Lebensperspektive und schicken sie in einen Status von Almosenempfängern und Verlierern, in eine Negativspirale. Dann Landen sie irgendwann in der Mindestsicherung, kosten uns Geld und verlieren die Chance, mit selbst erwirtschafteten Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern etwas zu unserer Gesellschaft beizutragen.

Print Friendly, PDF & Email