Alle Beiträge von AUGE UG

AUGE/UG Wien zum Frauenkampftag: Bestehende Gesellschaftsordnung ignoriert Frauen

Wir wollen einen antiautoritären und feministischen Sozialismus, mit der Überwindung des Patriarchats

Gerade in den letzten Wochen hat sich wieder einmal gezeigt, mit welcher Gleichgültigkeit aber auch Unwissenheit den Problematiken von Frauen begegnet wird. „Sei es bei den eigentlich notwendigsten Dingen wie der Kinderbetreuung, bei Pflege und sonstigen Betreuungspflichten, aber auch wenn es darum geht, Einkommen und Wohlstand gerecht zu verteilen. Immer wieder zeigt sich das gleiche Bild“, ärgert sich Vera Koller, Sprecherin AUGE/UG Wien. Frauen leisten, Frauen beuten sich aus, Frauen tragen einen großen Anteil an gesellschaftlicher Wertschöpfung, bekommen dafür jedoch weniger Geld, sind mehr von Armut bedroht und öfters Opfer von Gewalt.
 
Alleine wenn man sich den Bereich der medizinischen Versorgung vergegenwärtigt, ist es absolut inakzeptabel, wie mit den Unterschieden umgegangen wird. Es ist bekannt, dass Frauen andere Symptome entwickeln, anders auf Medikamente reagieren, trotzdem fließen diese Erkenntnisse nicht in die medizinische Versorgung ein. „Armut tötet, Gewalt tötet, das Negieren von Gendermedizin tötet. Dieses sind nur die Spitzen der Ignoranz, mit denen Frauen begegnet wird“, stellt Vera Koller fest.
 
Noch immer sind politische Entscheidungs- und Verhandlungsstrukturen durchwegs männlich besetzt, Frauen mit Vereinbarungsproblematiken oder sonstigen Herausforderungen kommen gar nicht vor. Deswegen werden frauenspezifische Problemstellungen auch weniger gehört. Diese Ungleichbehandlungen sind nicht mehr hinzunehmen.
 
Wir Frauen sind unabdingbar für den Erhalt unserer Gesellschaft, also fordern wir gemeinsam, was uns zusteht, nicht nur heute, nicht nur für uns, sondern um für alle ein gutes Überleben zu schaffen. Allein das ist uns nicht genug. Als AUGE/UG Wien wollen wir eine ökologisch und sozial nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der alle Menschen sich nach ihren Fähigkeiten und nach ihren Bedürfnissen frei entfalten können. Als AUGE/UG Wien vertreten wir daher einen antiautoritären und feministischen Sozialismus mit der Überwindung des Patriarchats, so Vera Koller abschließend.
 

Freiheit und Gleichheit für die Frau! Was für Hoffnungen und Erwartungen wurden durch diese Worte geweckt, als sie das erste Mal ausgesprochen wurden von einigen der größten und mutigsten Geister jener Zeit.“ ―Emma Goldman

Hier geht es zur Presseaussendung.

Hier unsere Videos zum Frauenkampftag:

 

AUGE/UG wie immer beim Klimastreik mit dabei!

Und wir werden nicht weniger! Auch diesmal ist die AUGE/UG gemeinsam mit 25.000 Menschen gegen die Klimakatastrophe auf die Straße gegangen

Während Medien und konservative Politiker*innen gegen „Klimakleber“ hetzen, haben viele Menschen den Ernst der Lage erkannt: Waldbrände, Hitzewellen, Überschwemmungen und Trockenheit werden immer extremer. Die Klimakrise zerstört bereits heute Existenzen. So zahlen wir den Preis für die unzureichende Klimapolitik der letzten Jahrzehnte. Wir können uns die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas, die Kriege und die Klimakrise befeuert, nicht mehr leisten!

Stillstand provoziert Widerstand!

Wir erklären uns solidarisch mit den Aktionen, die auf den unerträglichen Stillstand in der Klimapolitik aufmerksam machen wollen. Gemeinsam mit unseren Betriebsrät*innen und Aktivist*innen machen wir deshalb Druck in Gewerkschaft und Arbeiterkammer um endlich beim Klimaschutz in die Gänge zu kommen.

Deshalb fordern wir:

  • Weg von Öl, Kohle und Gas, hin zu erneuerbaren, umwelt- und klimafreundlichen Energien.
  • Weg vom schonungslosen Ressourcenverbrauch hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur.
  • Weg von einer profitgetriebenen Wachstumsideologie auf Kosten von Mensch und Umwelt, hin zu einem solidarischen und ökologischen Wirtschaftssystem.
  • Nein zu klimaschädigenden Groß- und Prestigeprojekten wie der Lobau-, der Waldviertelautobahn, der Dritten Flughafen-Piste oder Tempo 140.
  • Für eine Klima- und Energiestrategie mit verbindlichen Klimaschutzzielen, konkreten Maßnahmen, Zeitplänen und entsprechenden finanziellen Mitteln
  • Weg vom Zwang zu immer mehr Wachstum und hin zum ökosozialen Umbau unserer Gesellschaft

Zero Discrimination Day – Das Antidiskriminierungsgesetz muss her

Der Zero Discrimination Day wurde 2014 von UNAIDS, dem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von HIV und AIDS, ausgerufen und seither jährlich am 1. März begangen.

An diesem Tag soll weltweit darauf aufmerksam gemacht werden, dass alle Menschen ein Recht auf ein Leben in Würde und frei von Stigmatisierung und Diskriminierung haben.

Wir nehmen diesen Tag wie auch die Aids Hilfe Wien zum Anlass, um auf die Diskriminierung von HIV-positiven Menschen aufmerksam zu machen und gegen jede Form von Diskriminierung aufzutreten.

Daher unterstützen wir auch die Forderung nach einem „leveling up“ durch ein umfassendes „Antidiskriminierungsgesetz“, das zum Ziel haben soll aus den Gründen Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter und sexueller Orientierung generell Diskriminierung zu verbieten und somit einen echten Diskriminierungsschutz und Gleichstellung zum Ziel hat.

Derzeit besteht ja nur weitgehender gesetzlicher Diekriminierungsschutz am Arbeitsplatz. Im privaten oder privatwirtschaftlichen Bereich ist das jedoch noch nicht der Fall.

So kann etwa homo- oder transsexuellen Menschen aufgrund ihrer Sexualität straffrei die Mitnahme im Taxi, die Bedienung in einem Restaurant, die Nächtigung in einem Hotel, die Behandlung in der Arztpraxis, der Einlass ins Schwimmbad oder eine Mietwohnung verweigert werden. Sehr wohl auch im privaten Bereich verboten ist dagegen eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder aufgrund einer Behinderung. „Leveling up“ würde also eine Ausdehnung dieses Schutzes bedeuten – neben dem Bereich der sexuellen Orientierung auch auf das Alter oder die Religion.

AUGE/UG: Freiheit für alle Gewerkschafter:innen in Belarus! Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Gewerkschafter:innen in Belarus wegen Organisieren von Streiks zu langjährigen Haftstrafen verurteilt

In Belarus wurden am 17. Februar 2023 zehn Gewerkschafter:innen der Initiative „Rabochy rukh“ (Arbeiterbewegung) in einem Schauprozess zu langjährigen Haftstrafen wegen Hochverrats verurteilt. Die politischen Gefangenen versuchten in zwei großen Fabriken in der Region Homel Streiks zu organisieren. „Rabochy rukh“ wurde am 21. September 2021 von den belarussischen Behörden als extremistisch eingestuft, zahlreiche Mitglieder verhaftet.

Das Regionalgericht Homel im Südosten des Landes verurteilte am 17. Februar 2023 zehn Gewerkschafter:innen:

Aliaksandr Kapshul, 15 Jahre Haft
Uladzimir Zhurauka, 15 Jahre Haft
Siarhei Shelest, 14 Jahre Haft
Andrei Paheryla, 14 Jahre Haft
Aliaksandr Hashnikau, 14 Jahre Haft
Siarhei Dziuba, 12 Jahre Haft
Ihar Mints, 12 Jahre Haft
Valyantsin Tseranevich, 12 Jahre Haft
Syarhey Shametska, 12 Jahre Haft
Hanna Ablab, 11 Jahre Haft

Als Gewerkschafter:innen verurteilen wir die Verfolgung der unabhängigen Gewerkschafter:innen in Belarus auf das Schärfste und fordern die sofortige Freilassung aller inhaftierten Gewerkschafter:innen sowie aller politischen Gefangenen.

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

AUGE/UG Wien an Kocher: Arbeiter*innen und Angestellte sind nicht mehr bereit, sich ausbeuten zu lassen

Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitverkürzung, Begrenzung von Dividendenauszahlungen, Managementgehälter – das sind Lösungen für die Zukunft

Wenn Kocher wieder einmal davon spricht, die Vollzeit attraktiver zu gestalten, dann hat er einen wahren Ansatzpunkt erkannt. Die Vollzeit muss endlich an die notwendigen Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst werden. Das bedeutet eine sofortige Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich ist die einzige vernünftige Antwort auf den Arbeitskräftemangel.

Über Jahrzehnte wurden Arbeiter*innen und Angestellte zur Profitmaximierung ausgebeutet. Während Managementgehälter und Vorstandsbezüge in die Höhen schnellten, Betriebe zur Standortsicherung und unter dem Deckmantel der Individualisierung immer mehr Kosten auf die Arbeitenden und die Steuerzahler abwälzten, mussten die Menschen einen Wohlstandsverlust bei gleichzeitigem körperlichem Raubbau hinnehmen.

Außerdem müssen auch all die Arbeitsleistungen, die sich im Zuge der Individualisierung auf die Beschäftigten verschoben haben, zeitlich untergebracht werden. Der immense Arbeits- und Lebensdruck, der sich dadurch in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat, macht krank und ausgelaugt. Die Menschen können so nicht weitermachen und sind angesichts der absolut ungerechten Verteilung auch nicht mehr bereit dazu.

Deswegen braucht es dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen unter Verringerung des Arbeitsdruckes. Ausreichend Beschäftigte auch in Urlaubszeiten und eine Begrenzung von Dividendenauszahlungen, Managementgehältern udgl. Zusammen mit einer generellen Arbeitszeitverkürzung und den damit zurückgehenden Krankenständen und sonstigen Ausfällen hat das sogar Vorteile für Betriebe.

So sieht eine Attraktivierung des Arbeitsmarktes aus, Herr Kocher!