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Komm mit uns zur ÖGB-Demo am 17. September!

Wir gehen auf die Straße! Steh jetzt mit uns auf und komm am 17. September 2022 um 14 Uhr zu einer der bundesweiten ÖGB-Demos.

Wien: Unser gemeinsamer UG-Treffpunkt: Schweizer Garten / Zweite Sparkasse.
Melde dich gerne vorher bei uns, wenn mit uns mitkommst: auge@ug-oegb.at

 

Klar ist: Wir müssen gerade mehrere Krisen gleichzeitig bekämpfen!

Wir sind nicht im Detail mit allen Forderungen vom ÖGB einverstanden, aber der Tenor stimmt.  Die Preise steigen ohne Ende und Konzerne streichen Rekordgewinne ein. Die Rechnung zahlen wir alle, und wenn jetzt nichts geschieht, dann ist das erst der Anfang der Teuerungswelle. Die Politik muss handeln und kann nicht mehr tatenlos zusehen, wie unser Leben unleistbar wird. Es braucht höhere Löhne, gerade für die Niedrigverdiener*innen!
Darum sagen wir: Nicht nur Preise runter, sondern auch Löhne rauf!

Die Bekämpfung des Klimawandels und die Minimierung seiner Auswirkungen muss weiterhin Priorität haben. Gerade jetzt in dieser Energiekrise ist es wichtig, wesentlich Schritte für die Zukunft zu setzen.
Darum sagen wir: Teuerung bekämpfen und Klimakrise bekämpfen!

Es braucht Unterstützung für prekäre Beschäftigte, die untersten Einkommensbezieher*innen und Bezieher*innen von Transferleistungen um Armut zu bekämpfen und vorzubeugen.
Darum sagen wir: Sozialleistungen armutsfest machen!

Höchste Zeit um Gewinne abzuschöpfen und vermögensbezogene Steuern einzuführen!

 

Komm mit!

Wir gehen auf die Straße! Steh jetzt mit uns auf und komm am 17. September 2022 um 14 Uhr zu einer der bundesweiten ÖGB-Demos:

  • Wien – Schweizer Garten, Arsenalstraße (Station Quartier Belvedere S; beim Hauptbahnhof)
    Unser gemeinsamer UG-Treffpunkt: Schweizer Garten / Zweite Sparkasse.
    Melde dich gerne vorher bei uns, wenn mit uns mitkommst: auge@ug-oegb.at
  • Burgenland – ÖGB-Zentrale Eisenstadt
  • Niederösterreich – AK-Platz St. Pölten
  • Oberösterreich – Volksgarten Linz
  • Salzburg – Hauptbahnhof Salzburg
  • Steiermark – Bahnhof Bruck/Mur
  • Tirol – Hauptbahnhof Innsbruck
  • Vorarlberg – Bahnhof Bregenz
  • Kärnten – ÖGB-Zentrale Klagenfurt

Landesversammlung der AUGE/UG Wien 19.11.2022

Sa, 19. November 2022

Im Rahmen unserer Landesversammlung wollen wir uns neben den nötigen, demokratischen und statutarischen Aufgaben der Landesversammlung dem Thema AK-Wahl 2024 widmen.

Anmeldung bis 04. November 2022 an auge@ug-oegb.at

!Wichtige Informationen zur AUGE/UG Landesversammlung!

Frist für Anträge: 05. November 2022.

Genauere Infos zur AUGE/UG-Wien Landesversammlung (Zeit, Ort, Programm) folgen nach dem Sommer.

Presseausssendung von Bundessprecherin Karin Stanger: „Quarantäne-Aus ist fatal und unverantwortlich!“

Mit 1. August fällt mit der bisherigen Quarantäneregelung eine der letzten tiefgreifenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Ohne Not und gegen den Rat vieler Expert*innen hat der Gesundheitsminister Johannes Rauch das Quarantäne-Aus im Schnellverfahren durchgeboxt.

„Das Quarantäne-Aus ist fatal und unverantwortlich!“, kritisiert Karin Stanger, Bundessprecherin der AUGE/UG – Alternativen, Grünen und Unabhängigen Gewerkschafter*innen. „Anstatt auf Sicht zu fahren, prescht man frontal in die nächste Herbst-Welle hinein!“
Für Arbeitnehmer*innen im Allgemeinen und vulnerable Gruppen im Besonderen bringen die neue Regelungen Unsicherheit und Unklarheit. Die Verantwortung wird vom Staat an die Unternehmen und in weiterer Folge an die Arbeitnehmer*innen abgegeben. Klar ist jedenfalls: Das Risiko, sich in der Arbeit mit dem Virus zu infizieren steigt durch ein Quarantäne-Aus massiv.

– Offene Fragen im Arbeitnehmer*innenschutz – Ansprüche, Arbeitsstätten, Haftung
Arbeitnehmer*innen brauchen einen sicheren Arbeitsplatz. Haben sie Vorerkrankungen, arbeiten mit viele Menschen zusammen (beispielsweise in der Produktion), in einem Dienstleistungsberuf oder in einem Großraumbüro, sind sie ganz besonders darauf angewiesen, dass ihr Arbeitgeber*innen seiner Schutzpflicht nachkommt. Umso mehr, wenn Unternehmen ab 1. August Covid-Positive beschäftigen.

Zudem kann der Druck auf Arbeitnehmer*innen steigen, auch infiziert zur Arbeit zu gehen. Die Frage, welche Ansprüche Arbeitnehmer*innen haben, in deren Betrieb sich infizierte Kolleg*innen aufhalten, bleibt offen. Es gibt wenig klare Vorgaben in den Arbeitsstätten dafür. So ist etwa unklar, ob es weitere Schutzmaßnahmen oder Informationen über ein Gefährdungspotential geben muss. Alles das führt neben einem höheren Ansteckungsrisiko potenziell auch zu mehr Konflikten.

Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist im Gesetz allgemein formuliert – sie lässt in der Praxis viel Spielraum für diese speziellen Fälle. „Wenn die Quarantäne schon ausgesetzt wird, braucht es von der Bundesregierung wenigstens klare und nachvollziehbare Rahmenbedingungen!“
 

– Es braucht die Wiedereinführung der Sonderbetreuungszeit!
Eine wesentliche Maßnahme der Bundesregierung war die Sonderbetreuungszeit. Sie wurde geschaffen, um Arbeitnehmer*innen die Erfüllung ihrer Betreuungspflichten während der Pandemie zu ermöglichen und individuelle Streitigkeiten in den Betrieben zu vermeiden. Mit Anfang Juli ist diese Regelung ausgelaufen. Die Dienstverhinderung allein reicht nicht. „Die Pandemie ist nicht vorbei. Die Familien brauchen Rechtssicherheit. Führen Sie die Sonderbetreuungszeit wieder ein, Herr Minister Rauch!“, so AUGE/UG Bundessprecherin Karin Stanger.


– Long Covid als Berufskrankheit anerkennen!

„Mit der neuen Regelung können sich auch Covid-positive Menschen ganz offiziell am Arbeitsplatz aufhalten. Das kann konsequenterweise nur bedeutet, dass Covid-19 endlich quer durch alle Branchen als Berufskrankheit anerkannt werden muss. Es ist höchste Zeit!“, fordert Karin Stanger abschließend.

Ein Nachruf auf Fritz Schiller – kämpferischer Gewerkschafter, Kollege und Freund

Fritz Schiller

Fritz Schiller

Zwei Tage nach seinem 65. Geburtstag ist Fritz Schiller nach langer schwerer Krankheit am 30. Juni 2022 verstorben. Fritz hat sich jahrelang als Betriebsrat in der AUGE/UG, in der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft engagiert.

Fritz war Aktivist. Ein politisch linker Geist.

In einem klassischen Wiener Arbeiter*innenbezirk aufgewachsen zu sein, hat ihn geprägt. Sein Vater war Straßenbahner die Mutter Schneiderin und Hausbesorgerin. Nach der Hauptschule und der HAK machte er eine Lehre bei den Wiener Verkehrsbetrieben und holte später im zweiten Bildungsweg die Matura nach, um studieren zu können. In der 80er-Jahren absolvierte er ein Volkswirtschaftsstudium an der Universität Wien, dem in den 2010er-Jahren ein Doktorat an der Wirtschaftsuniversität folgte. Dass es ihm, als Kinder von Arbeiter*innen möglich war zu studieren, war für ihn eine unmittelbare Folge der Politik von Bruno Kreisky. Und das schätzte er auch später noch sehr, es war ein Antrieb für sein politisches und gewerkschaftliches Engagement.

Das Magister-Studium erlebte Fritz als eine Zeit der Befreiung und eine Zeit der Unbekümmertheit. Sein Wissendurst konnte dadurch nicht gestillt werden, lebenslanges Lernen gehörte für ihn zum Menschsein. Er las viel und gerne, wobei er der volkswirtschaftlichen und politischen Theorie ebenso zugetan war, wie der zeitgenössischen Literatur.

Er verstand sich selbst als Marxist und Aktivist, Zwentendorf und Hainburg waren zwei wichtige Stationen, die sein Engagement in der Ökologie-Bewegung begründeten. Dabei übernahm er gerne Verantwortung, suchte verschiedene Konstellationen und Zusammenschlüsse, die mit ihm kämpften: um gleiche Chancen für alle, ein demokratisches Wirtschaftssystem, gegen das Wachstumsdogma und den Neoliberalismus.

Fritz war Betriebsrat. Gewerkschafter durch und durch.

In der Raiffeisen Capital Management, in der er knapp 24 Jahre beschäftigt war, gründete er einen Betriebsrat und übernahm lange Zeit den Vorsitz. Fast 20 Jahre hat er sich als Betriebsrat in der AUGE/UG engagiert. Er verstand sich als Unabhängiger und das war ihm sehr wichtig. Fritz hatte viele Funktionen in der AUGE/UG, im erweiterten Bundesvorstand, im GPA-Bundesvorstand, in der Bundesarbeiterkammer und in der Arbeiterkammer Wien. Dabei setzte er Akzente, brachte neue Schwerpunkte, wie z.B. mit der Arbeitsgruppe Finance & IT, ein. Wichtig waren ihm eine solidarische und produktivitätsorientiere Lohnpolitik, ein Thema, über das er promovierte, die sozial-ökologische Transformation, eine Arbeitszeitverkürzung und eine Gewerkschaft, die unabhängig von Parteipolitik agiert und sich auch so versteht.

Fritz war ein kritischer Geist, der Konfrontationen nicht scheute und offen in Auseinandersetzungen ging, intern und mit dem politischen Gegenpart. Er war wachsam und ein Mahner. Mit dem Fokus auf Verbesserungen für Arbeitnehmer*innen, einer gerechteren Welt und einem solidarischen Wirtschaften wollte er die Gewerkschaften schlagkräftiger machen.

Fritz war ein Kämpfer. In allen Lebensbereichen.

Dem Krebs wollte er sich nicht geschlagen geben. Er ging offen mit seiner Krankheit um, die immer wieder zurückkam. Er wollte weitermachen und war bis zum Schluss voller Ideen. Seine Diskussionslust war ungebrochen und viele seiner Freund*innen und Weggefährt*innen haben auch in den letzten Monaten vor seinem Tod, als die Krankheit ihn schon sehr einschränkte, mit ihm über die Gewerkschaften, diese Regierung, das globale Wirtschaftssystem und die Optionen zur Überwindung der vielfältigen Krisen debattiert, Alternativen ausgetauscht und neue politische Initiativen angedacht. Bis zuletzt, obwohl er selbst schon vermutete, dass es zu Ende ging.

Für uns ist ein kritischer Geist gegangen, der uns manchmal Orientierung, manchmal Reibebaum war, aber immer Vorbild mit seiner konstruktiven Vehemenz. Wir sind sehr traurig! Er wird fehlen, nicht nur uns.

Fritz, du wirst uns weiterbegleiten und wir werden in deinem Sinne wachsam bleiben!

Fritz Schiller
Fritz Schiller