Alle Beiträge von Brigitte Bakic

Gewerkschaftsmitglied werden – Gewerkschaftsmitglied bleiben

Gewerkschaften sind nur so stark wie ihre Mitglieder. Und, sie handeln und entscheiden in den Gremien. Das führt oft zu unbefriedigenden Ergebnissen, wie zb den letzten Abschluss des Sozialwirtschaft Österreich Kollektivvertrags. Was also tun? Nun, eines ist klar, Gewerkschaften haben den gesetzlichen Auftrag, KV´s zu verhandeln, und nehmen diesen auch wahr.  Austritte stärken die Arbeitgeberseite! Nichtmitgliedschaften ebenso.

An einer Mitgliedschaft führt also kein Weg vorbei, denn die Inhalte der KV´s, und somit das Gehalt und die Arbeitsbedingungen werden in den Gewerkschaften und in den jeweiligen Gremien gestaltet.

Wichtig ist, Gremien werden nach Mitgliedsstand in den Firmen und nach Fraktionen besetzt! Auch KV-Gremien. Die meisten BetriebsrätInnen gehören keiner Fraktion mehr an. Damit findet auch ihre Unzufriedenheit kein Gehör. Möchten wir uns aktiv einbringen, sollten wir uns einer Fraktion anschließen, die unsere Interessen fördert.

Um die Gewerkschaften zu stärken braucht es viele Gewerkschaftsmitglieder. Eine starke, durchsetzungsstarke Gewerkschaft, die den Arbeitgebern und der Politik paroli bietet, ist gerade jetzt, dringender denn je!

Und, wir können die Inhalte mitgestalten, mitbestimmen, wenn wir den Fraktionen beitreten. Diese Chance müssen wir nutzen. Deswegen gibt es Fraktionen, wie die AUGE/UG.

Also, bringt eure Unzufriedenheit zum Ausdruck, werdet Mitglied, bleibt Mitglied, und stärkt die Fraktionen, die ihr für die Vertretung eurer Interessen wahrnehmt.

Arbeitet mit an der Demokratisierung der Gewerkschaften, arbeitet mit an der Änderung der Richtung, aktiv, in dem ihr euch in den Fraktionen und dadurch auch in den Gremien einbringt, oder passiv, durch Mitgliedschaft und Fraktionsanerkennung.

Stefan Taibl
Betriebsrat PSZ gGmbH
Hauptplatz 7-8, 2130 Mistelbach, NÖ
Tel: 0699 166 185 72
s.taibl.psd@psz.co.at
betriebsrat@psz.co.at

 

AUGE/UG – Mitglied werden

AUGE/UG Newsletter 13/2020

In diesem Newsletter …

Der SWÖ Abschluss ist erfolgt und viele sind enttäuscht

Noch vor einiger Zeit war man guter Dinge, die Medien, Betroffenen auf Seiten der Beschäftigten. Die Chance eine Arbeitszeitverkürzung im Sozial-, Gesundheits-, und Pflegebereich durchzusetzen, war noch nie so groß. Viele waren mit Einsatz dabei, sei es bei den diversen Protestmaßnahmen, Streiks usw. Dann kam Corona. Schon das Versammlungsverbot und die damit in Zusammenhang stehende Demoabsage war der erste Dämpfer. Bald sollte sich jedoch herausstellen, es kommt noch schlimmer.

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AUGE/UG-Paiha/Taibl: Neues Angebot der Arbeitgeber im Sozial- und Gesundheitsbereich unannehmbar

Arbeitszeitverkürzung auf 35-Stundenwoche ist ein Muss. AUGE/UG warnt vor einem Abschluss und dessen negativen Folgen

“Die MitarbeiterInnen im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich leisten Unglaubliches. Nicht nur in Zeiten der Krise, aber auch und gerade jetzt”, so Stefan Taibl, Betriebsrat in einem sozialpsychiatrischen Betrieb, Vertreter der AUGE/UG – Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafteInnen im Kollektivvertragsgremium der Gewerkschaft. “Allen ist klar, dass die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten unzumutbar sind, dass Löhne bezahlt werden, die zum Leben nicht reichen. Aber die Arbeitgeber und die Politik rühren kein Ohrwaschel, um das zu verbessern. Die Forderung der Gewerkschaft nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche würde mit einem Schlag Löhne und Arbeitsbedingungen verbessern.”

“Das neue Angebot der Arbeitgeber im Sozial- und Gesundheitsbereich ist eine unannehmbare Frechheit. So schlagen die Arbeitgeber eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent vor und ab 1.1.2021 sollen die Löhne und Gehälter nur noch um die durchschnittliche Inflationsrate von November 2019 bis Oktober plus 0,6% angehoben werden. Eine Arbeitszeitverkürzung von gerademal einer Stunde soll ab 1.1.2022 kommen. Die nächsten Verhandlungen sollen überhaupt erst wieder im Herbst 2022 für das Jahr 2023 stattfinden – “Drei-Jahres-Pakt” nennen das die Arbeitgeber”, empört sich Klaudia Paiha, Bundessprecherin der AUGE/UG. Die Arbeitgeber hätten die Pandemie – eine Zeit, wo die Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitsbereich keinen Arbeitskampf führen können – schamlos ausgenutzt.

“Wenn die Gewerkschaft das jetzige Angebot annimmt, wären drei Jahre des Arbeitskampfes, der Vorbereitungen, der Verhandlungen und Streiks verloren gegangen. Das wäre eine Bankrotterklärung”, so Taibl

Die MitarbeiterInnen im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich kümmern sich um die gefährdeten Gruppen genauso wie um die Erkrankten. Mit Risiko für die eigenen Gesundheit, mit aller Flexibilität, die diese Betreuung gerade jetzt erfordert. “Wir sind da und einsatzbereit, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Wir lassen die Menschen nicht im Stich, so gehen zum Beispiel MitarbeiterInnen im Behindertenbereich freiwillig mit in Quarantäne, um ihre KlientInnen weiter zu versorgen. Aber die Arbeitgeber und die Politik lassen diese Menschen im Stich. Die Politik lobt zwar unseren Einsatz, spendet Applaus, aber zur konkreten Verbesserung der Arbeitsbedingungen trägt sie nichts bei. Vom Applaus können die Beschäftigten keine Lebenshaltungskosten zahlen!”, so Taibl abschließend.

AUGE/UG: Keine Dividendenausschüttungen bei den österreichischen Banken!

Stärkung der Kapitalbasis im Zeichen von COVID 19 gefordert

„Die Unterstützung der Banken durch Staatsgarantien, aufsichtliche Erleichterungen und milliardenschwere Liquiditätslinien muss daran gebunden werden, dass die Banken die Dividenden für 2019 nicht ausschütten“, fordert Dr. Friedrich Schiller, Ökonom und Bankensprecher der AUGE/UG – Alternative, Grün und Unabhängigen GewerkschafterInnen und ruft die zuständigen Stellen im Finanzministerium, in der Finanzmarktaufsicht bzw. in der Österreichischen Nationalbank auf, entsprechende Richtlinien zu erlassen.

In den nächsten Monaten werden die Hauptversammlungen der österreichischen Banken abgehalten werden. Die BAWAG z.B., als eine der österreichischen Großbanken, wird ihre Hauptversammlung am 4. Mai abhalten, die Erste-Bank am 13. Mai und die Raiffeisen Bank International am 18. Juni.

Die Bankvorstände der jeweiligen Institute werden ihren Eigentümer*innen wieder vorschlagen, Dividenden auszuschütten. In der aktuellen Situation, die dominiert wird von der Bewältigung der Gefahren von COVID 19, scheint es hingegen ratsam die Dividendenausschüttungen zu sistieren. Das dafür bereitgestellte Kapital soll die Eigenmittel der Banken weiter stärken und so für die Unterstützung der Realwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. „Es darf nicht sein, dass jeder in Österreich lebende Mensch in diesen Zeiten enorme Einschränkungen welcher Art auch immer erfahren muss, während die Bankaktionäre und – aktionärinnen ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Schließlich rettet das Corona-Maßnahmenpaket indirekt auch die Banken und ihre AktionärInnen“, schließt Schiller.