Alle Beiträge von Brigitte Bakic

Vernetzungstreffen: „Faire Gehälter – was das mit mir als Betriebsrat zu tun hat“

Wir laden zum AUGE/UG Vernetzungstreffen unserer BetriebsrätInnen ein. Das Thema ist eine der gewerkschaftspolitischen Schlüsselfragen: „Löhne und Gehälter“

Wann: 21. Februar 2020 um 15 – 18h30
Wo: Wien
Zielgruppe: AUGE/UG BetriebsrätInnen
Anmeldung unter auge@ug-oegb.at bis 14. Februar unbedingt erforderlich.

Als Einstieg wird uns unser langjähriger AK-Rat und Betriebsratsvorsitzender bei der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Fritz Schiller, Autor des Buches „Lohnpolitik in Österreich“, einen Überblick über die Entwicklungen der letzten Jahre und die verteilungspolitische Bedeutung geben.

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Klarstellung zu unserer Position zur türkis-grünen Regierung:

Das türkis-grüne Regierungsabkommen hat in unseren Kreisen nicht nur Skepsis, sondern auch einige Enttäuschungen hervorgerufen, die teilweise Niederschlag in den Medien gefunden haben.

In einem als „Wut-Brief“ bezeichneten Facebook-Posting mit dem Titel „Geht`s noch?“ formulierte unser Kollege Herbert Orsolits sehr emotional seine Enttäuschung und verkündete, manche seiner politischen Funktionen für die Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB bzw. für die AUGE/UG in der AK zurück zu legen. Diese Entscheidung müssen wir akzeptieren. In manchen Funktionen bleibt er uns weiterhin erhalten.

Wir als Unabhängige GewerkschafterInnen sehen einiges im vorliegenden Regierungsprogramm sehr kritisch, höchstwahrscheinlich gefällt es uns insgesamt weit besser als das türkis-blaue. In einigen Punkten enthält es positiv zu bewertende Vorhaben und wir hoffen darauf, dass es gelingt, diese realpolitisch umzusetzen. Unsere Kritik ist u.a. in unseren Presseaussendungen vom 3.1.2020 und 4.1.2020 nachzulesen.
In der medialen Berichterstattung mag nun der Eindruck entstanden sein, dass die Unabhängigen GewerkschafterInnen mit den Grünen strukturell und politisch verquickt sind. Dem ist definitiv nicht so: die GewerkschafterInnen der UG im ÖGB mit all ihren Teilorganisationen agieren in all ihren Funktionen unabhängig von Parteien und deren Entscheidungen.

Die UG als Dach der Teilorganisationen UG Vida, UGöD, AUGE/UG , KIV-UG und UGPF und ihre FunktionärInnen und Mitglieder stehen hinter dieser parteiunabhängigen Gewerkschaftspolitik. Sie ist eine unserer wesentlichsten Überzeugungen. Wir sind jedoch nicht unpolitisch, und einige unserer Inhalte decken sich mit denen der Grünen. In allen Teilorganisationen gibt es daher FunktionärInnen die aktive Grüne, Grünsympathisanten oder GrünwählerInnen sind. In manchen Teilorganisation mehr, in manchen weniger. Auch gibt es bei uns viele Menschen, die sich in anderen politischen Parteien und Gruppen, NGOs usw. engagieren. Genau diese Vielfalt an verschiedenen kritischen Menschen macht uns als Unabhängige GewerkschafterInnen aus.

Um dabei die parteiunabhängige Arbeit zu garantieren, gibt es in unseren Statuten klare Unvereinbarkeitsbestimmungen: Wer SpitzenfunktionärIn einer Partei ist – etwa als Bundesvorstandsmitglied, MandatarIn von Landtag, Bundesrat, Nationalrat oder des europäischen Parlaments oder Regierungsmitglied auf Landes- oder Bundesebene-, kann keine Funktion für die Unabhängigen GewerkschafterInnen ausüben. Es ist unsere Überzeugung, dass Gewerkschaftsarbeit von Parteien unabhängig sein muss, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Klar für uns ist daher, dass unsere gewerkschaftlichen Funktionen in keinerlei Zusammenhang mit der Grünen Partei stehen. Herbert Orsolits‘ Konsequenzen sind daher höchst persönliche und als solche zu respektieren. Die Kritik am türkis-grünen Regierungsprogramm ist jedoch zulässig und fördert den demokratischen Diskurs. Daraus kann wieder gute unabhängige Gewerkschaftsarbeit entstehen, die unser Hauptanliegen ist.

AUGE/UG PAIHA zum Regierungsprogramm: Trennung von Soziales und Arbeit lässt Schlimmes befürchten

Noch ist es zu früh, abschließend alle Punkte im Regierungsprogramm zu beurteilen. „Die AUGE/UG wird das Regierungsprogramm in den nächsten Tagen eingehend prüfen und ausführlich dazu Stellung nehmen“, so Klaudia Paiha, Bundessprecherin der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen.

Soziales und Arbeit

„Im Sozialbereich ist die Regierungsvereinbarung durchwachsen“, meint Paiha, es scheint, als hätten die Koalitionspartner einen Grabenkrieg geführt und so zwar wenig erreicht, aber auch wenig zugelassen. „Angesichts der bisherigen Sozialpolitik der ÖVP mag das vielleicht das beste Ergebnis sein.“ Dort, wo doch etwas erreicht wurde, ist es in vielen Fällen Länderkompetenz und muss mit den einzelnen Bundesländern in 15a-Vereinbarungen ausverhandelt werden.

Im Themenbereich „Arbeit“ zeigt sich die größte Schwachstelle der Regierungsverhandlungen: die Herauslösung der Arbeitsagenden aus dem Sozialministerium. Mögen auch einige Punkte spannende Zukunftsprojekte sein, so kann man nicht wirklich mit einer Umsetzung unter einem ÖVP-geführten Ministerium rechnen. Auch die Evaluierung des AMS-Algorithmus oder die Weiterentwicklung des Arbeitslosengeldes, um arbeitslose Menschen wieder schneller ins Erwerbsleben zu bringen, wirken unter einem ÖVP-geführten Ministerium eher als gefährliche Drohung.

Klimaschutz

Im Bereich Klimaschutz gibt es im Regierungsprogramm viele Vorhaben, die als Fortschritt bezeichnet werden können. Konkret nennt Paiha die Ausnahme von Klimainvestitionen aus dem bestehenden Schuldenziel. Äußerst problematisch ist aber, dass die ökosoziale Steuerreform in eine Arbeitsgruppe ausgelagert wird und erst ab dem Jahr 2022 eingeführt werden soll. So betont Paiha, es müsse abgewartet werden, wie die ökosoziale Steuerreform tatsächlich umgesetzt wird. Erst dann könne beurteilt werden, ob diese Regierung den Klimaschutz ernst nehme.

Migration und Asyl

„Aus einer menschenrechtlichen und emanzipatorischen Sicht gänzlich misslungen“, so Paiha, sei das Kapitel Migration und Asyl. Die ÖVP hat sich hier auf ganzer Linie durchgesetzt, nicht nur in der altbekannten Tonalität, wonach sogenannte ‚illegale Migration‘ um jeden Preis verhindert werden soll, sondern auch bei ihrer Forderung nach einer Sicherungshaft oder dem Wunsch nach Aufnahmezentren in Drittstaaten.

Entsetzt zeigt sich Paiha auch über die Möglichkeit eines koalitionsfreien Raumes im Themenbereich Migration und Asyl. „Die ÖVP will sich damit eine Hintertür offenlassen, um mit der FPÖ Verschärfungen im Asylbereich durchzusetzen, wenn das mit den Grünen nicht möglich ist – notfalls auch gegen die Stimmen des eigenen Koalitionspartners.“

Paiha abschließend: „Wir werden diese Regierung daran messen, wie sie agieren wird. Ob sie den Paradigmenwechsel hin zu einer ökologisch-sozialen Gesellschaft schafft oder ob die ÖVP ihren menschenverachtenden Weg einfach mit einem neuen Koalitionspartner fortsetzen will.“

Klimastreik

Als Alternative, Grüne und unabhängige GewerkschafterInnen sehen wir Klimaschutz eine der wesentlichen Aufgaben der Politik heute. Auch in unserem Leitbild haben wir festgehalten: „Alternativ“ steht für solidarische,ökologische und demokratische Alternativen in Wirtschaft und Gesellschaft jenseits der Ausbeutung von Mensch und Natur.

Beim 4. weltweiten Klimastreik hatte Viktoria Spielmann (Mitglied des AUGE/UG Bundesvorstands) die Möglichkeit eine solidarische Rede über den Zusammenhang von Wirtschaft und Klima zu halten.

Zur Rede

AUGE/UG, Paiha: „Stoppt den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien. Solidarität mit Rojava!“

Die autonome ‚Föderation Nordsyrien – Rojava‘ ist Vorbild einer demokratisch-ökologischen Zivilgesellschaft im Nahen Osten und für eine zukünftige freie Welt

Wien (OTS) – „Die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten YPG und YPJ haben die Welt gegen den IS verteidigt und mit Unterstützung einer internationalen Koalition besiegt. Mit diesem Sieg ist ein Stück mehr Frieden und Sicherheit für die Menschen der Region und der gesamten Welt gewährleistet worden“, so Klaudia Paiha, Bundessprecherin der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen.

Jetzt überlässt man diese Menschen einer – auch von Europa, vor allem Deutschland – hochgerüsteten türkischen Armee unter der Führung eines faschistoiden Präsidenten, der in einer Allianz mit marodierenden islamistischen Gruppen Tatsachen schaffen will. Tatsachen wie beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Afrin im Jänner 2018, bei dem internationale ExpertInnen von „ethnischen Säuberungen“ sprechen. Nicht nur leben fünf Millionen ZivilistInnen in der Region, es befinden sich hier auch Camps, in denen sich Zehntausende gefangene IS-Angehörige aufhalten.

Paiha fordert den Bundespräsidenten und die Bundesregierung auf, „dass sie sich gegen die Aggression des türkischen Staates stellen und Österreich, die EU, sowie alle Staaten der Welt ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden.“

Rojava. Vorbild für eine zukünftige Welt

Die autonome ‚Föderation Nordsyrien – Rojava‘ ist ein Vorbild für eine demokratisch-ökologische Zivilgesellschaft im Nahen Osten. Der zugrundeliegende demokratische Konföderalismus ist ein System gewählter kommunaler Räte. Entscheidungen werden von den Gemeinden in den einzelnen Stadtvierteln, Dörfern oder Städten getroffen. Es gibt kein Privateigentum, sondern „Ownership by Use“, das dem Einzelnen Nutzungsrechte an Gebäuden, Grundstücken und Infrastruktur gewährt, aber nicht das Recht, diese auf dem Markt zu verkaufen und zu kaufen oder in private Unternehmen umzuwandeln. Die Wirtschaft befindet sich in den Händen der gewählten Kommunalräte. Hunderte Genossenschaften wurden gegründet, drei Viertel des Grunds und Boden stehen unter gemeinwirtschaftlicher Verwaltung und große Teile der Industrieproduktion werden durch von ArbeiterInnenräte verwaltete Betriebe erbracht. Feminismus, Ökologie und direkte Demokratie sind wesentliche Bestandteile des demokratischen Konföderalismus.

Paiha abschließend: „Dieses soziale und demokratische Experiment, dieser Versuch eine bessere zukünftige Welt zu schaffen, muss verteidigt werden. Defend Rojava!“