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Bericht von der Landesversammlung der AUGE/UG Wien

Bei der am 19.11.2022 stattgefundenen Landesversammlung haben die Mitglieder die Gründung des Vereins AUGE/UG Wien beschlossen. In der sehr guten Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern und der Bundesorganisation ist es den Wiener Kolleg*innen doch wichtig an Eigenständigkeit zu gewinnen, um den Herausforderungen in Wien noch spezifischer zu begegnen. Mit den beschlossenen Statuten sowie dem Leitbild sind die ersten Schritte getan. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Unvereinbarkeitsregelungen wir die Möglichkeit bieten in der aktuellen Situation wieder einmal über die Abgrenzung unserer Unabhängigkeit zu diskutieren.

Vera Koller wurde in ihre Funktion als Sprecherin der AUGE/UG Wien bestätigt. Als Stellvertreterinnen wurden Karin Stanger und Pamela Hölzlwimmer gewählt. Auch die weiteren Vorstandmitglieder Barbara Grunewald, Walter Braunsteiner und Martin Hager können sich über eine Wiederwahl freuen. Mit Jens Karg reiht sich auch ein neues Vorstandmitglied in das Gremium für die nächsten 4 Jahre ein. Der Vorstand bedankt sich für die Wahl und freut sich auf die nächsten Jahre.

Schon in der konstituierenden Sitzung am 1.12.22 wird die Jahresplanung für 2023 festgelegt. Ein Schwerpunkt hat sich insbesondere bei der sehr spannenden Diskussion der Landesversammlung gezeigt: Wir müssen uns intensiv mit dem Thema der Demokratisierung der Wirtschaft auseinandersetzen. Aspekte wie, mit welchen Möglichkeiten ist ein gerechtes Wirtschaften möglich ist. Was heißt ein Nullwachstum für die Kollektivvertragsverhandlungen der Gewerkschaften und wie können wir die Menschen auf unserem Weg mitnehmen warten darauf diskutiert zu werden.

Wir müssen uns als Teil des Systems ständig hinterfragen und uns keine Schranken im Denken auferlegen lassen. Das bedingt die Auseinandersetzung woher wir kommen, aber auch die Weiterentwicklung unserer Forderungen und Positionen. Der Arbeitskreis „Mei Demokratie is ned deppat!“ (von und mit Heinzi Dürr), soll dafür der passende Rahmen sein.

Ganz unserem Leitbild entsprechend lernen wir im Vorwärtsgehen!

Eine andere Welt ist möglich!

Unsere Solidarität mit den Genoss*innen der CNT Xixón!

 

Im spanischen Gijón wurden sieben Gewerkschafter*innen der  CNT Xixón zu jeweils 3,5 Jahren wegen schwerer Nötigung und Behinderung der Justiz sowie einer Strafzahlung von 150.000 Euro verurteilt. Ihr „Verbrechen“? Protest mit Flugblättern und Megafon vor der Konditorei La Suiza in Gijón. Grund für den Protest: einer ehemaligen Mitarbeiterin wurde Lohn vorenthalten, sie musste 80 Überstunden pro Monat arbeiten, konnte keinen Urlaub nehmen – die Arbeitsbelastung war so hoch, dass akute Gefahr eines Schwangerschaftsabbruchs bestand. Eine Klage der Frau wegen sexueller Belästigung wurde vom Gericht ebenso abgewiesen.

Diesem Unrecht wurde mit legitimen gewerkschaftlichen Mitteln begegnet. Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen!

¡Nuestra solidaridad con l@s compañeras del CNT Xixón!

Weitere Informationen:

https://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/dreieinhalb-jahre-gefaengnis-fuer-sieben-cnt-gewerkschafter-wegen-kundgebungen-vor-der-schweizer-konditorei-in-gijon-asturien/

https://www.onebigunion.ie/post/acquit-the-cnt-xix%C3%B3n-6

https://gijon.cnt.es/

Arbeitskreis „Mei Demokratie is ned deppat!“

Mei Demokratie is ned deppat!

Der neue AUGE/UG Arbeitskreis zur Demokratisierung der Betriebe.

von und mit Heinzi Dürr

Betriebsrätliche Mitbestimmung im Betrieb – Wirtschaftsdemokratie statt Neoliberalismus
Individuelle Mitbestimmungsrechte im Betrieb – Stärkung individueller Ansprüche statt Fremdvertretung.

Wie kann die Demokratisierung der Betriebe von statten gehen? Welche Änderungen braucht es, welche Voraussetzungen. Fremdbestimmtheit versus Hilfe zu Selbsthilfe wie weit kann es gehen?

Aber auch welche stärkere Verankerung braucht es für Betriebsrät*innen um ihrer umfassenden Aufgabenstellung gerecht werden zu können. 

Über all diese Fragestellungen wollen wir uns unterhalten.

Start: 19.01.2023

jeweils am 3. Donnerstag im Monat
von 17:00 bis 19:00
im AUGE/UG Büro
1040 Wien, Belvederegasse 10/1

AUGE/UG zu Metaller-KV: Arbeitgeber-Angebot ist eine Beleidigung

1.800 Betriebsrät*innen beschließen Betriebsversammlungen

Heute ist die zweite Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit einem Angebot der Arbeitgeber-Seite zu Ende gegangen: Eine Ist-Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,1 Prozent sowie eine Verschlechterung bei Arbeitszeit und Überstundenabgeltung.
 

Das Angebot kann nur als Beleidigung aller Arbeiter*innen und Angestellten in dem Bereich verstanden werden“, zeigt sich Martin Gstöttner, stv. Bundessprecher der AUGE/UG und stv. Betriebsratsvorsitzender bei Plasser & Theurer, enttäuscht von der fehlenden Augenhöhe und Handschlagqualität der Arbeitgeber-Seite.

Die Arbeiter*innen und Beschäftigten haben ein Anrecht auf ihren Teil des Erfolgs. 2021 war ein Jahr der sehr hohen Gewinne für die Arbeitgeber der Metallindustrie und ebenso hoher Gewinnausschüttungen.

Wir Betriebsrät*innen der PRO-GE und GPA werden wie angekündigt Betriebsversammlungen in allen Betrieben der Metallindustrie und des Bergbaus abhalten und unsere Kolleg*innen über diesen Affront der Arbeitgeber-Seite informieren.

Ganz sicher werden wir uns nicht mit Peanuts abspeisen lassen, sondern für unseren gerechten Anteil am Erfolg kämpfen“, so Gstöttner abschließend.

Hier kommst du zur Presseaussendung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221017_OTS0193/augeug-zu-metaller-kv-arbeitgeber-angebot-ist-eine-beleidigung

In Memoriam Walter Stern

Walter Stern ist gestern mit 98 Jahren verstorben. Seit vielen Jahrzehnten war Walter Kämpfer gegen Faschismus und für eine bessere Welt. Walter hat die ‚Gewerkschaftliche Einheit‘ (GE), die Vorläuferorganisation der AUGE/UG, aber auch die gesamte österreichische Gewerkschaftsbewegung entscheidend mitgeprägt.
 
In ärmlichen Verhältnissen groß geworden, ging Walter mit seiner Mutter schon als Kind zu den Maiaufmärschen der Sozialdemokratie und erlebte 1934 die Februarkämpfe in Wien mit. Walter musste vor den Nationalsozialisten flüchten, seine Eltern überlebten den Holocaust nicht. 1942 meldete er sich freiwillig zur britischen Armee und wurde später vom Office of Strategic Services (OSS), den späteren CIA in Partisanenkampf ausgebildet und jagte nach 1945 versteckte Nationalsozialisten. Er kehrte bald nach Wien zurück und fand eine Stelle bei der Firma Goerz, wo er Betriebsrat wurde und an der der Spitze von Streiks stand.
 
Wir verlieren mit Walter einen Mitstreiter, aber vor allem einen Freund.
Walter, du bleibst uns unvergessen, in unseren heutigen und zukünftigen Kämpfen wirst du uns weiter Vorbild sein.
Möge Dir die Erde leicht sein.
Kraft und Liebe seiner Familie, seinen Freund:innen und Genoss:innen.
 
Die Verabschiedung von Walter Stern ist an diesem Sonntag, den 9. Oktober um 11.30 Uhr. Am Jüdischen Friedhof, 4.Tor. Männer bitte Kopfbedeckung nicht vergessen!
 
Wer mehr zu Walter lesen und sehen will:
ÖGB, Flüchtling, Spion, Nazijäger, Betriebsrat – alles in einem Leben: https://www.oegb.at/der-oegb/geschichte/fluechtling–spion–nazijaeger–betriebsrat–alles-in-einem-lebe