Presseaussendung AUGE/UG: Ein erstes Pflegereform Paket ist da!

Weitere Reformpakete sind notwendig

„Das von der Bundesregierung heute bekanntgegebene Pflegepaket ist, sofern es in dieser Art umgesetzt wird, ein guter und wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Situation für die Beschäftigten in der Pflege“, so Vera Koller, Landessprecherin der AUGE/UG Wien. Die Lohnzuschüsse und die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche ohne Anrechnung der Nachtgutstunden, sorgen endlich dafür, dass nicht nur applaudiert wird, sondern die Wertschätzung direkt bei den Beschäftigten Kolleg*innen ankommt. „Mit der Förderung der Ausbildung und den Erleichterungen beim Arbeitsmarktzugang werden wichtige Schritte gesetzt, um in den kommenden Jahren den Bedarf an zusätzlichen Pflegekräften zu decken“, meint Vera Koller weiter.

Manko: Pflegelehre

Auch wenn wir als AUGE/UG das Ausbildungspaket und das Pflegestipendium begrüßen, sehen wir in der Einführung der Pflegelehre einen großen Minuspunkt des Gesamtpaketes. „Dass 17-jährige für ein niedriges Gehalt an den Betten pflegebedürftiger Menschen arbeiten, ist für uns nicht vertretbar!“, sagt Karin Stanger, Bundessprecherin der AUGE/UG. Vor allem in Zusammenhang mit den Kompetenzerweiterungen ist leider zu befürchten, dass es zu einer weiteren Nivellierung nach unten kommt. „Trotzdem ist insgesamt, in Verbindung mit den Verbesserungen für pflegende Angehörige, ein gutes Paket gelungen“, meint Karin Stanger weiter. 

Weitere Reformpakete gefordert

Auch wenn es das größte Reformpaket seit Jahren darstellt, braucht es noch viele weitere Verbesserungen, um von einer wirklichen Reform sprechen zu können. Vor allem die isolierte Betrachtung des Pflegebereichs und das Negieren von Interdisziplinarität führt zu vielen Problemen im grundsätzlich ignorierten Gesundheits- und Sozialbereich. „Es sind daher dringend weitere Pakete, auch für die nicht pflegenden Berufe gefordert, um eine wirkliche Entlastung des Systems zu erreichen,“ appelliert Stefan Taibl, Landessprecher der AUGE/UG Niederösterreich und Mitglied des Bundesauschuss des SWÖ Kollektivvertrages, abschließend.

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